Kleinert kritisiert Nazi-Aufmarsch

Pankows Bezirksbürgermeister Burkhard Kleinert (Linkspartei) hat die kurzfristige Genehmigung eines Neonazi-Aufmarschs am vergangenen Samstag scharf kritisiert. Die Hauptstadt dürfe nicht zum Rückzugsraum für gescheiterte rechtsradikale Aufmärsche werden, sagte Kleinert gestern. Am Samstagabend waren rund 270 Neonazis vom S-Bahnhof Prenzlauer Allee zum S-Bahnhof Landsberger Allee gezogen. Sie waren aufgrund der stundenlangen Blockade ihres geplanten Aufmarsches in Potsdam durch Gegendemonstranten nach Berlin ausgewichen. Hierfür stellten sie einen Eilantrag, der auch genehmigt wurde. Überwiegend Personen aus dem linken Spektrum versuchten auch in Berlin, die Kundgebung zu stören. Insgesamt wurden 25 Menschen vorübergehend festgenommen. Laut Kleinert destabilisieren Spontandemos der rechtsradikalen Szene wie am Samstag die Sicherheitslage in der Hauptstadt. Große Teile der demokratischen Öffentlichkeit sähen sich der Möglichkeit beraubt, friedlich und organisiert Neonazis entgegenzutreten. DDP