Werben um Zuversicht: Angriff der Vielbeweger
Kommenden Mittwoch, das sagen Meteorologen voraus, könnte der erste Schnee auch auf Hamburg fallen. Dunkel sind schon die Abende, demnächst wird es dazu auch noch kalt, und mit dieser Beschreibung haben wir uns den dräuenden politischen Weichenstellungen noch gar nicht zugewandt.
Störzeilevon Alexander Diehl
Vielleicht ja aus Sorge um das kollektive Gemüt, eher aber wohl im Interesse des Konsumklimas wird auch in Hamburg massiv um Hoffnung und Aufbruchstimmung gebuhlt: So hatte sich der Erste Bürgermeister zum Ende der Vorwoche zur bundesweiten Erbauungskampagne „Du bist Deutschland“ bekannt, schließlich seien „mehr Zuversicht und Eigeninitiative entscheidend für die Zukunft unserer Stadt und unseres Landes“, wie er die Senatspressestelle ausrichten ließ. „Wir Hamburger sind 1,7 Millionen – gemeinsam können wir viel bewegen.“
Passend dazu kam am Wochenende der früher im Jahr ins Leben gerufene „Club der Optimisten“ zu seinem ersten Treffen zusammen: 150 Vertreter von Wirtschaft und Politik, die von einer „mentalen Klimakatastrophe“ im Land schwadronieren und betonen: „Optimist sein bringt Spaß.“ Gelebte Zuversicht will der frohgemute Zirkel fortan belohnen – und das, aller adventlichen Rhetorik zum Trotz, nicht erst im Himmelreich. Es weihnachtet früh in diesem Jahr.
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