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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … die obdachlose Miezekatze? Auf Partnersuche durch die Straßen streunen

Von AM

Wie viel Nachwuchs kann ein einziges Katzenpärchen in jenen zehn Jahren, in denen es der Partnersuche frönt, theoretisch in die Welt setzen? Wohlgemerkt einschließlich ihrer Kinder und Kindeskinder und Kindeskindeskinder?

Die fast unglaubliche Wahrheit: 80 Millionen Miezen, wenn auch alle Tiere überleben – was jedoch nicht der Fall ist. Die Gefahr einer Katzeninvasion geht von verwilderten Katzen aus. 100.000 streunen ohne festen Wohnsitz durch Berlin. Und: Diese verwilderten Tiere halten intensiv nach potenziellen Sexualpartnern Ausschau.

Seit der Wende sei die Zahl verwilderter Katzen dramatisch gestiegen, sagt Ursula Bauer, die Leiterin der Berliner Geschäftstelle des Deutschen Tierhilfswerkes. „Viele Leute ziehen um und lassen ihre Katzen zurück.“

Eine solche Katze unterliege keiner sexuellen Aufsicht besorgter Herrschen oder Frauchen. So gebären die Streuner naturgemäß zweimal im Jahr Junge. Das sind bis zu 14 Nachkommen in einem Jahr. Schon nach sechs Monaten werden die Katzenkinder selbst sexuell aktiv. Führt man das Rechenspiel fort, dann kommt man auf 80 Millionen Miezen in nur einem Jahrzehnt.

Eine Lösung für die rolligen Streuner bietet die „aktion kitty“ des Hilfswerks. 230 Futterstellen sind in der Stadt verteilt. Hierher werden die verwilderten Hauskatzen gelockt, von den Mitarbeitern des Hilfswerks kontrolliert und, wenn nötig, gleich kastriert. Die theoretische Gefahr einer Katzeninvasion ist also praktisch abgewehrt. AM FOTO: AP