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Archiv-Artikel

Das Weltall: Raum des Wachstums

Gedanken zu einer großen Erfolgsgeschichte, die Vorbildcharakter für uns alle hat

Auch die Lohnnebenkosten sind im internationalen Vergleich gering

Das Weltall, egal wie man zu ihm steht, ist eine Realität. Es ist, ob uns das passt oder nicht, eine Realität, der wir uns stellen müssen. Zum Weltall gibt es keine Alternative. Das muss auch der Wähler begreifen! Wir können es uns nicht leisten, das Weltall zu ignorieren, heute weniger denn je. Das ist auch gut so.

Es sei hier einmal in aller Deutlichkeit gesagt: Das Weltall ist ein Muss für jeden Einzelnen. Denn das Weltall, ganz gleich, ob man dafür oder dagegen ist, erzählt eine große Erfolgsgeschichte. Es erzählt eine Geschichte, wo jede Galaxie, jeder Stern, jedes Atom sein Teil beiträgt zum Ganzen und seine Partikularinteressen endlich einmal hintanstellt im Interesse aller, um das Weltall fit und handlungsfähig zu machen für die Zukunft. Ob brauner Zwerg oder schwarzes Loch, plumper Riesenplanet oder flinker Komet, ob, auch das ist heute erlaubt, tuntiger Spiralnebel oder ganz normales Sonnensystem, hier hat niemand ein Recht, abseits vom Weltraum zu stehen.

Hierin hat, wenn wir es nur ehrlich zugeben, das Weltall Vorbildcharakter für uns. Es zeigt uns, wie man seine Wirtschaft in Schwung bringt und seinen Wohlstand sichert. Schauen wir doch nur einmal hin: Das Weltall ist ein Raum des Wachstums. Seit mindestens zwölf Milliarden Jahren expandiert das Weltall, erobert es neue Märkte, entwickelt es neue Sterne und Produkte. Das Weltall brummt. Das sollte sich auch unser Globus hinter die Löffel schreiben.

Wirtschafts-, finanz- und sozialpolitisch genießt das Weltall echten Modellcharakter. Niedrige Steuern, mäßige Sozialabgaben, minimale Staatsverschuldung sind ein Indikator dafür, dass das Weltall seine Hausaufgaben gemacht und die nötigen Reformen durchgeführt hat. Das Weltall kennt keine Subventionen für veraltete Himmelskörper, zahlt nicht viele Millionen Jahre lang Unterstützung an abgewirtschaftete Galaxienhaufen. Auch die Lohnnebenkosten des Weltalls sind im internationalen Vergleich gering. Ich sage dies ganz sachlich und nüchtern, ohne jeden parteipolitischen Unterton. Und zwar besonders an die Adresse der Arbeitnehmer und Gewerkschaften!

Gewiss gibt es auch im Weltall nach wie vor Handlungsbedarf. So ist zum Beispiel die notwendige Deregulierung noch nicht mit letzter Konsequenz zu Ende geführt. Zwar kommt schon jetzt das Weltall mit wenigen Naturgesetzen aus, und die Bürokratie behindert kaum den freien Warenverkehr im Weltraum. Aber eine Reihe unnötiger Beschränkungen – man denke an die nach wie vor per Gesetz geregelte Lichtgeschwindigkeit – könnten ohne Schaden aufgehoben und so die Stellung des Weltalls im globalen Wettbewerb weiter verbessert werden. Nicht gänzlich abzustreiten sind auch Entwicklungsprobleme in einigen leeren, strukturschwachen Regionen des Weltraums, deren Konkurrenzfähigkeit gegenüber den wirtschaftlich blühenden Galaxien durchaus gestärkt werden könnte. Ohne natürlich die Galaxien, die Leistungsträger des Weltalls, zu schwächen! Da und dort gibt es auch Anpassungsprobleme zwischen unsichtbarer und sichtbarer Materie, und vereinzelt, wohlgemerkt: vereinzelt!, müssen auch ganze Sternenhaufen saniert werden.

Aber insgesamt ist das Weltall hervorragend positioniert und liegt auch im internationalen Maßstab vorn. Wenn das Weltall seine Politik der Konsolidierung fortsetzt, besteht keine Gefahr, dass es von einem Mitbewerber, irgendeinem Heuschreckenuniversum, geschluckt wird! Das, meine ich, macht Mut, und das darf auch Mut machen. Auch und gerade in unserer Milchstraße, die so oft schlechtgeredet wird!

Krisen, das ist nicht zu leugnen, gibt es im Weltall wie überall. Schließung von Schwarzen Löchern, tiefe Einschnitte in ein Sonnensystem, Konkurse ganzer Galaxien gehören nun einmal dazu. Eben deshalb kommt es doch immer wieder zur Schließung von Schwarzen Löchern, tiefen Einschnitten ins Sonnensystem, Konkursen ganzer Galaxien! Das ist ganz natürlich und kein Anlass, das Weltall pauschal zu verdammen. Dies an die Adresse einer allzu falsch verstandenen Sozialdemokratie und Astronomie!

Nichtsdestotrotz gibt es auch nach zwölf Milliarden Jahren noch immer Leute, die das Weltall madig machen wollen. Sie halten die Naturgesetze für neoliberal und die Gravitation für sozial ungerecht. Sie erblicken in der ungleichen Verteilung der Materie im Weltraum einen sozialen Zündstoff für die Zukunft und verurteilen die Absprachen von Raum und Zeit als Missbrauch ihrer monopolartigen Stellung zu Lasten der Alten, Kranken und Armen.

Doch solche Schwarzmalerei macht die Menschen im Weltall nur kopfscheu und ist unverantwortlich. Nestbeschmutzer haben keinen Platz im Weltall! Ideen, das Weltall zu verbessern und voranzubringen, sind immer gern gesehen. Aber Bremser und Nörgler nicht. Wem es im Weltall nicht passt, kann ja nach drüben gehen! Für alle Miesmacher gilt: Das Weltall ist zu klein für alle. Wer das anders sieht, wird polemisch. Ende der Debatte! PETER KÖHLER