WETTERBERICHT

Es war noch kein Tag vergangen, seit Europol die Ermittlungsergebnisse zu den Wettskandalen der vergangenen Jahre vorgestellt hat, da präsentierten deutsche Politiker ihre Patentrezepte zum Austrocknen des Manipulationssumpfes im internationalen Fußball. Bayern Justizministerin Beate Merk (CSU) wiederholte ihre Forderung nach einem eigenständigen Straftatbestand für Manipulation im deutschen Recht, den sie immer dann wieder aufs Tapet bringt, wenn Meldungen über Betrügereien aus der Wettszene Schlagzeilen machen. Wolfgang Bosbach, Innenexperte der CDU, forderte die ermittelnden Behörden dazu auf, die betroffenen Spiele so wie die Namen der an den Manipulationen beteiligten Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre zu nennen, damit der Fußball nicht unter einen Generalverdacht gerate. Und für Viola von Cramon sitzt der Hauptschuldige an den Manipulationen nicht in Asien, sondern in Zürich beim korrupten Weltverband Fifa und heißt Sepp Blatter. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, sagte die Grünen-Politikerin.