: Das gibt zu denken
Peter Krämer, 55, Reeder und Multimillionär aus Hamburg, hält den Begriff „Reichensteuer“ für „idiotisch“. „Es handelt sich lediglich um eine bescheidene Teilrücknahme der Senkung des Spitzensteuersatzes“, sagte Krämer der taz. Der Unternehmer setzt sich öffentlich – zuletzt am vergangenen Sonntag bei „Sabine Christiansen“ – für eine Erhöhung der Abgaben für Spitzenverdiener ein. Mit dem populistischen Begriff, den die Medien sofort verbreitet hätten, würde das eigentliche Problem verdeckt: die immer stärkere Belastung von Geringverdienern. „Wenn das jetzt eine Reichensteuer ist“, sagte Krämer, „dann hatten wir unter Helmut Kohl mit 53 Prozent Spitzensteuersatz eine Superreichensteuer.“ Während der Diskussionsrunde bei Christiansen war Krämer aufgefallen, als er sein Handy aus dem Jackett holte. Nicht etwa weil er sich gelangweilt habe, so Krämer, vielmehr habe er „mit Schrecken festgestellt, dass ich es nicht ausgeschaltet hatte“.