: „Leichter Schnupfen“
Michelle-Prozess: Angeklagter Vater räumt Fehler ein
Im Prozess gegen die Eltern der toten Michelle hat der angeklagte Vater Fehler eingestanden. „Irgendwann war man völlig verzweifelt und hat auch einiges nicht mehr so wahrgenommen“, sagte er gestern vor dem Landgericht. Der 34-Jährige und die 28 Jahre alte Mutter des Mädchens müssen sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Michelle war im Alter von zwei Jahren an einem Hirnödem in Folge einer Mandelentzündung gestorben, weil die Eltern keinen Arzt verständigt hatten. Laut Anklage haben sie Michelle und deren fünf Geschwister monatelang grob vernachlässigt.
Der Vater gab zu, für Michelle keine ärztliche Hilfe geholt zu haben. Er sei von einem „leichten Schnupfen“ ausgegangen.
Das Gericht meldete Zweifel daran an, dass die Eltern die kleine Michelle das letzte Mal lebend einen Tag vor ihrem Tod gesehen hatten. Der Vater verstrickte sich in seiner Aussage in diesem Punkt in Widersprüche. dpa