piwik no script img

Archiv-Artikel

WEITERE FILME IN HANNOVER

A

A History Of Violence USA 2005, R: David Cronenberg, D: Viggo Mortensen, William Hurt

„‚A History of Violence‘ ist ein kluger, böser Film über Mord und Totschlag und einen plötzlichen Einbruch der Gewalt in ein amerikanisches Provinzidyll. Der kanadische Regisseur David Cronenberg inszeniert die Story als grotesk-komischen Schocker, mit einer physischen Wucht und einem Witz, die an Quentin Tarantino erinnern. Dem allerdings hat Cronenberg jede Menge Geist und Bildung voraus – und so ist sein Thriller nicht nur ein blutiges Pop-Märchen, sondern vor allem eine Lektion in Sigmund-Freud-Seelenkunde.“ (Der Spiegel) H: Cinemaxx Raschplatz

C

Cinema! Italia 8. Festivaltournee mit sieben Filmen des neuen italienischen Kinos. Informationen unter www. cinema-italia.net Kinos am Raschplatz

D

Der Dolch des Batu Khan Deutschland 2003, R: Günter Meyer, D: Marian Lösch, Sarah Bellini

„‚Der Dolch des Batu Khan‘ entpuppt sich als handzahmer Kinderkrimi im Dresdner Museum, dem ‚Grünen Gewölbe‘. Dort wird der verschollene Titel-Dolch erst zufällig entdeckt und ruft dann zwielichtige Kunstdealer mit diebischen Absichten auf den Plan. Auch wenn die Dialoge teils papieren sind, entwickelt sich Günter Meyers Film doch zu einem für Kinder spannenden Kunstraub-Cluedo mit einem Gut-dass-wir-Kinder-so-gut-kombinieren-können-Finale.“ (tip) H: Apollo

Durch diese Nacht sehe ich keinen einzigen Stern Deutschland 2004, R: Dagmar Knöpfel, D: Corinna Harfouch, Boleslav Polívka

„Drei Briefentwürfe, die die tschechische Dichterin Bozena Nemcová am 21. November 1861 an ihren Verleger schrieb, bilden des Handlungsgerüst des Films, der das Leben einer emanzipierten Frau entfaltet, aber auch ihren Sturz ins Bodenlose beschreibt. Minimalistisch und in expressiver Manier inszeniert, liefert er keine Nahaufnahmen seiner Protagonisten, sondern erschließt ihr Wesen durch eine Voice-over-Erzählung und Detailaufnahmen von alltäglichen Utensilien.“ (filmdienst) H: Kinos am Raschplatz

E

Edelweißpiraten Deutschland 2004, R: Niko von Glasow-Brücher, D: Ivan Stebunov, Jochen Nickel

„Es gibt Geschichten, von denen man nie wieder loskommt. Für Regisseur Niko von Glasow war es die der Edelweißpiraten, Jugendliche aus Kölns Arbeiterklasse, die sich in der Endphase des Zweiten Weltkriegs gegen die Nazis auflehnten. Den Anspruch auf historische Genauigkeit habe er aufgeben müssen, ‚weil die Geschichte so nicht funktionierte‘, erklärt von Glasow. Nun verliert sie sich in greller Action und unausgereifter Dramaturgie. Gerecht wird der Film dem wichtigen Thema damit nicht.“ (Cinema) CinemaxX Nikolaistraße

F

Fremde Haut – In Orbit Deutschland 2005, R: Angelina Maccarone, D: Jasmin Tabatabai, Anneke Kim Sarnau

„Der Übersetzerin Fariba Tabrizi droht in ihrem Heimatland Iran die Todesstrafe, nachdem sie von Sittenwächtern als homosexuell entlarvt wurde. Mit der Unterstützung eines Verwandten kann Fariba nach Deutschland fliehen, aber im Frankfurter Flughafenlager wird ihr Asylantrag abgelehnt. Ein einfühlsamer und bewegender Film über eine Frau, die sich mit unbeugsamem Willen ihren Platz im Leben erkämpft.“ (Kommunalkino) H:Kinos am Raschplatz

H

Hotel Ruanda Südafrika/Großbritannien 2004, R: Terry George, D: Dion Cheadles, Sophie Okonedo

Wie kann man einen Genozid darstellen? 1994 richteten in Ruanda Hutus ein verheerendes Massaker an Mitgliedern des Stammes der Tutsi an, während der Rest der Welt wegschaute. Von solch einer Tragödie kann man nur im Rahmen einer einzelnen Geschichte erzählen. Steven Spielberg wusste dies genau, als er in „Schindlers Liste“ vom Holocaust anhand einer Rettungsgeschichte erzählte, und auch „Hotel Ruanda“ handelt davon, wie 1200 Tutsi in einem Hotel überleben, weil der Hotelmanager für sie verhandelt, besticht, lügt und erpresst. Wie es ihm gelingt, immer wieder in letzter Sekunde sich und seine Schützlinge zu retten, erzählt der Film wie ein spannendes Drama und nutzt dabei durchaus auch die dramaturgischen Tricks von Hollywood. (hip) H: Apollo

M

Mein Nikifor (Mój Nikifor) Polen 2004, R: Krzysztof Krauze / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Nikifor Epifan Drowniak war ein obdachloser Maler naiver Bilder. Der Film zeigt die letzten acht Lebensjahre des Malers, der zu den fünf Weltbesten dieser Kunstrichtung gehört. Der Sohn von Bettlern war Analphabet und als Maler Autodidakt. Etwa 1915 begann er mit der Malerei, malte auf Papierabfällen und Zigarettenpackungen. Nikifors Leben war überwiegend von Verachtung und Verspottung seitens seiner Zeitgenossen geprägt. 15 Jahre später wurde man zum ersten Mal auf ihn aufmerksam, doch erst in den 1960er Jahren erlangte seine Arbeit mit Hilfe von Freund und Kurator Marian Wlosinski Weltruhm. (Kommunalkino) H:Kino im Künstlerhaus

Melinda and Melinda USA 2004, R: Woody Allen, D: Radha Mitchell, Wallace Shawn

„In einem Bistro in Manhattan sinnieren vier Freunde darüber nach, ob das Genre der Komödie oder dasjenige der Tragödie die wahre Essenz unsrer „condition humaine“ enthalte. Und plötzlich beginnt einer mit der Erzählung über eine traurige Frauengestalt, die ein anderer, den Faden aufnehmend, unversehens in die Geschichte einer witzigen Neurose verwandelt. Mit „Melinda and Melinda“ – einem höchst lustvollen, von satten Dialogen getriebenen Wechselspiel zwischen den Genres - gelingt es Woody Allen beinahe, an seine großen Ehekomödien und deren unvergängliche Themen wie romantische Liebe, Ehebruch, Sex und Anti-Sex anzuknüpfen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: City

N

Novembermond Deutschland/Frankreich 1984, R: Alexandra von Grote, D: Gabrielle Osburg, Christina Millet

„Zwischen einer jungen deutschen Jüdin in Paris und einer Französin entsteht eine tiefe Liebesbeziehung, die auf zweifache Weise gefährdet wird: durch Kriegsgefahren und durch Konventionen der Umwelt. Alexandra von Grotes, geb. 1944, souverän inszenierter zweiter Film erzählt ein Stück französischer Zeitgeschichte und zugleich eine Liebesgeschichte über die Stärke der Frauen.“ (Lexikon des internationalen Films ) H:Apollo

P

Pommerland Deutschland 2005, R: Volker Koepp

“Auch diese Osteuropaerkundung von Volker Koepp ist ein kontemplativer Film über das Weiterleben der alten Zeit in der neuen, über die Longue Durée und über das Oben und Unten in der Gegend um Slupsk/Stolp. Über die Menschen, die die unglaublichsten Schrecken und Widrigkeiten überlebt haben, über den weiten Horizont und die Gewitterhimmel über Pommern, Pomorze, dem Land am Meer.“ (tip) H: Kino im Künstlerhaus

R

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln

“Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Education-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) H: Apollo

Ronja Räubertochter Schweden/Norwegen/Deutschland 1984, R: Tage Danielsson. D: Hanna Zetterberg, Dan Häfstrom

Neben den Pippi-Langstrumpf-Filmen die gelungenste Adaption eines Romans von Astrid Lindgren. Die Räuber sind lieb und dumm, die Landschaft richtig schön wild und Ronja eine pfiffige sowie durch und durch pazifistische Heldin. (hip) H: Kinos am Raschplatz

S

Short Tiger Running

„Zum sechsten Mal vergab 2005 die FFA den Kurzfilmpreis Short Tiger im Rahmen des Münchner Filmfestes. Der Short Tiger gehört zu den wertvollsten deutschen Nachwuchspreisen. Die sechs preisgekrönten Kurzfilme sind durchweg von sehr hohem Niveau, kleine Kunstwerke, große Unterhaltung, eindrucksvoll, amüsant, nachdenklich – einfach meisterhaft.“ (Kommunales Kino Hannover)

H: Kino im Künstlerhaus