Für „gleiche Augenhöhe“

Prominente Juden kritisieren Führungsanspruch Israels

BERLIN epd ■ Prominente deutsche Juden haben den Staat Israel zu mehr Verständnis für Juden in anderen Ländern aufgefordert. Deutsche Juden etwa würden in Israel weder als gleichberechtigte Partner wahrgenommen, noch zuweilen in ihrer Existenz überhaupt beachtet, sagte die Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch, am Donnerstag in Berlin. Israel sollte deutschen Juden „auf gleicher Augenhöhe“ begegnen.

Der israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, bekräftigte den Anspruch Israels auf eine „Führungsrolle“ innerhalb der jüdischen Gemeinschaft und auf eine Zuwanderung möglichst vieler Juden nach Israel. „Jeder Jude muss selbst entscheiden dürfen, wohin er zieht“, widersprach der Publizist Micha Brumlik einem derartigen „Hegemonieanspruch“. Er forderte zudem den Dachverband auf, bei politischen Stellungnahmen eine größere Distanz gegenüber Israel zu wahren.