Hersteller sichert PC-Spiele: Rabiater Kopierschutz

Künftig müssen Nutzer bekannter Titel wie "Assassin's Creed" oder "Die Siedler" immer online sein, wenn sie zocken wollen. Der Hersteller will damit die Raubkopien verhindern.

Vorbei mit lustig Computer spielen - wo auch immer? Bild: ap

BERLIN taz | Wer die nächsten Folgen der bekannten Spielereihen "Die Siedler" oder "Assassin's Creed" auf seinem PC nutzen will, benötigt dafür künftig einen permanenten Internet-Zugang. Ubisoft, einer der größten Games-Produzenten der Welt, hat eine neue Kopierschutzstrategie entwickelt, die Raubkopien künftig besser verhindern soll. So ist geplant, dass jedes Spiel mit einem eigenen Zugang individualisiert wird - dieser wird bei der Benutzung in unregelmäßigen Abständen per Internet überprüft. Wer also künftig im Zug oder im Flieger spielen will, hat schlechte Karten.

Der rabiate Kopierschutz geht sogar noch weiter: Bricht bei einer Partie zwischenzeitlich der Netzzugang zusammen, wird das Spiel abgebrochen. Der Betroffene muss dann beim letzten Speicherpunkt weitermachen. Ein wenig Komfort hat der dauervernetzte Gamer: Ubisoft erlaubt es mit dem neuen Kopierschutzverfahren künftig, das Spiel komplett auf der Festplatte zu installieren, DVDs darf man also wenigstens entnehmen.

Noch ist unklar, ob Ubisoft sein neues Verfahren bei der Kundschaft wird durchsetzen können. Konkurrent Electronic Arts hatte bei seiner populären Spielereihe "Spore" einen Aktivierungszwang im Netz integriert, der nach schweren Protesten im Internet wieder entfernt wurde. Ubisofts Verfahren, das nun nochmals deutlich weiter geht, dürfte ebenso auf Widerstand treffen.

Umstritten ist auch die Kopplung eines Spiels an einen Online-Zugang. Damit wird es dem Kunden nämlich unmöglich gemacht, das Game samt Datenträger später an andere Personen zu verkaufen. Diese könnten den Titel dann nicht mehr aktivieren. Schon bei der Online-Spieleplattform "Steam" sorgt dies regelmäßig für Ärger. Marktbeobachter glauben, dass die Spielehersteller mit der Zugangsbindung den schwunghaften Handel mit Gebrauchtspielen unterbinden wollen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.