Fußball bringt den Aufschwung

2004 kamen über 40 Millionen Tages- und 1,2 Millionen Übernachtungsgäste nach Bremen. Den Vergleich mit Nürnberg muss die Hansestadt dennoch scheuen

Bremen taz ■ Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek (CDU) ist begeistert: „Bremen wird bei den Urlaubern immer beliebter.“ Die Zahl der Tagesausflügler hat sich seit 1993 mehr als verdoppelt. Das geht aus einer Studie der Uni München hervor, die Kastendiek gestern vorstellte. Bei den Übernachtungsgästen hingegen sei in diesem Jahr mit einem deutlichen Rückgang gegenüber 2004 zu rechnen, sagte Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Tourismus Zentrale. Im vergangenen Jahr verbuchte Bremen noch 1,2 Millionen Übernachtungen – mehr als je zuvor.

2004 kamen 38,6 Millionen TagesbesucherInnen nach Bremen, 5,2 Millionen nach Bremerhaven. Jeder fünfte unter ihnen kommt aus Niedersachsen –in Hamburg hingegen ist Bremen weniger beliebt: Nur 1,6 Prozent der Tagesausflügler stammt von dort. Jeder dieser Gäste gab im Durchschnitt 28,50 Euro in Bremen aus. Insgesamt wurden 2004 im Tourismus 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, 13.000 Arbeitsplätze sind in dieser Branche beheimatet.

Damit habe Bremen in den vergangenen Jahren gegenüber einer ähnlich strukturierten Stadt wie Nürnberg „erheblich aufgeholt“, so Kastendiek – die Franken jedoch „nicht eingeholt“. Der Grund: Anders als Bremen ist Nürnberg eine international renommierte Messestadt.

Für 2006 hofft Siemering wieder auf mehr Touristen. Bremen will von gleich drei Weltmeisterschaften profitieren: Derjenigen der TischtennisspielerInnen und Roboter-Fußballer, die in Bremen ausgetragen werden. Und dann ist da ja noch die „richtige“ Fußball-WM. mnz