: Der klassische Club
Muss halt alles immer in die Gegenwart hinein erweitert werden. Weil sonst liegt der alte Krempel doch nur unnütz herum. Der neue Trend heißt also, Tusch und Trara, Klassik für den Club. Jedenfalls mehren sich die Verweise in den Terminspalten auf solche Abende, an denen man sich die ansonsten auch gern so genannte Ernste Musik mit einem Cocktailglas in der Hand zu Gemüte führen kann. Beim heutigen Auftritt vom durchaus renommierten Kuss Quartett im Café Moskau sorgt dabei VJ Safy Sniper noch für ein visuelles Surrounding, in das die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johann Sebastian Bach sanft gebettet werden soll. Ausschnitte davon wenigstens: einerseits aus der „Kunst der Fuge“ und andererseits aus dem Streichquartett f-moll op. 80. Die Klassik als neue Clubmusik. Zur besseren Einstimmung gibt es hier deshalb zur Seite den sacht modisch aufgefrischten, clubkompatiblen Einblick in einen erlauchten Club des vorvergangenen Jahrhunderts, wie ihn Adolph Menzel für die Ewigkeit festgehalten hat. Zu sehen ist inmitten gelöster Flanieratmosphäre bei seinem aparten Flötenspiel Friedrich der Große, und der hat ja noch persönlich dem alten Bach die Hand geschüttelt. Da wollen wir dann auch nicht dünkelhaft sein und empfehlen für weitere Versuchsanordnungen gerne mal die Schriften von Theodor Wiesengrund Adorno für Slam-Poetry-Bühnen. TM