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Archiv-Artikel

Auch der Norden isst Pferd

FLEISCHSKANDAL Auch Fertigprodukte einer Firma in Buchholz sind betroffen. Ein Bremerhavener Hersteller testet seine Ware. Kühlhäuser in Osnabrück und Leer stoppen die Auslieferung verdächtiger Chargen

Von KNÖ
In einer Lieferung Dosen-Ravioli an Aldi Süd war Pferdefleisch festgestellt worden

Der Skandal um mit Pferdefleisch versetzte Fertiggerichte verschont auch Norddeutschland nicht. In mehreren Bundesländern wird mit Gentests nach Panschereien gesucht.

Weil Fleisch kreuz und quer durch Europa im und exportiert wird, zieht der Skandal über den ganzen Kontinent Kreise. In Niedersachsen haben zuletzt in den Landkreisen Leer und Osnabrück zwei Kühlhäuser die Auslieferung von möglicherweise falsch deklarierten Produkten gestoppt. Zuvor hatte ein Kühlhaus im Kreis Verden die Auslieferung eingestellt. Alle drei bezogen Produkte von der französischen Firma Comigel, die im Verdacht steht, statt Rindfleisch Pferdefleisch geliefert zu haben.

Auch die Handelsfirma BLM aus Buchholz in der Nordheide hat ein Produkt aus dem Handel genommen. In einer Lieferung Dosen-Ravioli an den Discounter Aldi Süd war zuvor Pferdefleisch festgestellt worden. „Wir haben unsererseits weitere Analysen des Artikels bei einem unabhängigen Institut in Auftrag gegeben, um zu verdeutlichen, ob es sich bei dem Befund um Spuren oder tatsächlich um Pferdefleisch als Zutat handelt“, teilte die Firma mit. Sie habe ihren Produzenten angewiesen, seine Lieferkette bis zurück zum Schlachthof zu dokumentieren.

Der Bremerhavener Hersteller Copack lässt eines seiner Produkte ebenfalls untersuchen. Ob in den Tiefkühlpackungen mit Penne Bolognese Pferd stecke, lasse sich voraussichtlich am heutigen Dienstag sagen. Im Land Bremen gebe es keine weiteren Verdachtsfälle, sagte der Sprecher des Gesundheitssenators. Das habe eine Prüfung der Lieferketten ergeben.  KNÖ