UNTERM STRICH

Der amerikanische Singer-Songwriter Vic Chesnutt (Foto) ist am Freitag im Alter von 45 Jahren gestorben, meldet die Nachrichtenagentur apd. Chesnutt lebte in Athens, Georgia, und war auf den Rollstuhl angewiesen, seit er im Alter von 18 Jahren einen Autounfall hatte. 2009 veröffentlichte er zwei Alben: „At the Cut“ und „Skitter on Take-Of“. Seine Musik war geprägt von Schmerz und Humor, Bitterkeit und Ironie. Die Texte mit zuweilen autobiografischem Hintergrund zeichnete eine verquere, anrührende Poesie aus. Auf seiner MySpace-Seite erklärte er, der Unfall 1983 habe ein völlig neues Verständnis von Musik bei ihm ausgelöst. Erst kürzlich tourte er noch mit seiner Vic-Chesnutt-Band, an der der Gitarrist Guy Picciotto von der Punkband Fugazi beteiligt war.

Zuletzt musste sich Chesnutt laut einem Zeitungsbericht der Klage eines Krankenhauses erwehren, nachdem wegen Operationen Klinikkosten von 70.000 Dollar aufgelaufen waren. Er könne sich eine Krankenversicherung, die auch Operationen umfasse, nicht leisten und sei mit dem Bezahlen der Rechnungen in Verzug geraten, sagte der Musiker. Anders als in Kanada und den meisten anderen Industriestaaten gibt es in den USA keine allgemeine Krankenversicherung.