100-tage-frist

Ursprung dieses Begriffs sind die 100 Tage zwischen dem 1. März und dem 18. Juni 1815, also zwischen Napoleons Rückkehr aus dem Exil und seiner endgültigen Niederlage bei Waterloo, wobei der Kaiser von seinen Gegnern bekanntlich nicht wirklich geschont wurde. Erst mit US-Präsident Franklin D. Roosevelt verwandelte sich der historische Bewährungszeitraum von 100 Tagen in eine „Schonfrist“ von den drei Monaten, die es seiner Ansicht nach dauern würde, bis der Erfolg seiner radikalen Wirtschaftsreformen („New Deal“) die damit verbundenen Zumutungen überstrahlen könne. Vom informellen Waffenstillstand zwischen Medien und Macht ist heute nicht viel mehr übrig als eine politische „Warmlaufphase“ von 100 Tagen, nach der eine erste Leistungsbilanz fällig wird.