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Vorsitzende der RegierungsparteiSchwedens junge Frontfrau

In Schweden sind die Politiker und Politikerinnen generell sehr jung. Eine davon ist Annie Lööf. Sie ist Vorsitzende der Regierungspartei - und erst 28 Jahre alt.

Heute Chefin der Regierungspartei - bald schon Teil des schwedischen Kabinetts. Bild: Zentrumspartei

Vor fünf Jahren wurde sie als Parlamentsabgeordnete allenfalls mal erwähnt, weil sie im Reichstag jüngste Parlamentarierin geworden war. Im Juli feierte Annie Lööf ihren 28. Geburtstag und seit vergangenem Freitag ist sie Vorsitzende der schwedischen Regierungspartei "Centerpartiet" ("Zentrumspartei").

Schweden liebt es derzeit jung, was Parteivorsitzende angeht. Mit Lööf und dem zwei Monate älteren Grünen-Chef Gustav Fridolin sind jetzt gleich zwei erst 28 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt aller Vorsitzenden parlamentarischer Parteien rutschte damit auf in Europa rekordniedrige - nur Finnland hält da mit - 41 Jahre ab.

Das zeige, dass Schweden Erfahrung bei Politikern nicht schätze, moserte gleich ein 73-jähriger Ex-Parteivorsitzender der Christdemokraten. Neben Lööf wird künftig selbst ein Philipp Rösler auf den Gruppenfotos des EU-Ministerrats ziemlich alt aussehen: Denn Lööf dürfte schon im Oktober ihre Amtsvorgängerin Maud Olofsson auch im Stockholmer Kabinett als Wirtschaftsministerin ablösen. Einfach werde es für die 28-Jährige im Kreis ihrer europäischen KollegInnen nicht werden, meint die Politologin Jenny Madestam: Wegen Geschlecht und Alter müsse sie da wohl gleich doppelt so tüchtig sein.

Tüchtig war Annie Lööf schon immer. In der Abiturklasse die Beste, ebenso wie als Torfrau bei ihrem IFK Värnamo. Mit 18 hängte sie die Fußballschuhe für ein parteipolitisches Engagement an den Haken.

Aufgewachsen auf einem Bauernhof, der Vater war Stadtrat für die Centerpartiet - da war diese Partei die gegebene Wahl. Fünf Jahre später war sie Vizevorsitzende der nationalen Parteijugendorganisation. Nach einer Katastrophenwahl für das "Zentrum" im Herbst 2010 vertraute man der Aufsteigerin vom neoliberalen Flügel den Vorsitz der Kommission an, die die Niederlage analysieren sollte.

Ihre Abrechnung mit der alten Garde fiel scharf aus. Weil sie dabei auch kommunikatives Talent bewies, stand für die Parteibasis schnell fest: Annie - die es in den letzten Wochen vor ihrer unangefochtenen Wahl schaffte, noch schnell zu heiraten und ihr Jura-Examen abzulegen - wollen wir haben!

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3 Kommentare

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  • M
    Martin

    Eigentlich erstaunlich, wie die taz hier eine offene Altersdiskriminierung betreibt - anstatt das Miteinander von Männern und Frauen, Alten und Jungen als Beitrag zur Vielfalt positiv aufzufassen, hetzt die taz gegen "die Alten" und bringt in bester Nazi-Mainier sogar den ekligen Begriff "alte Garde" ins Spiel - fehlt nur noch, den Begriff "Pimpf" zu verwenden.

     

    Echt unfassbar, was für eine offene Intoleranz und Diskriminierung hier von der taz propagiert wird - zum Glück muss in Schweden niemand diesen rechten Quatsch der taz lesen, die arme junge Vorsitzende müsste sich ja schämen, so in die rechte Ecke gestellt zu werden. Zum Glück interessiert sich in Schweden niemand für so einen urdeutsche Unfug, wie den, den die taz hier verbreitet.

  • G
    guntherkummerlande

    Neoliberal, seit wann mag denn die linke

    taz Neoliberalismus.

    Und seit wann sind Abiturnoten wichtiger

    als politische Auffassungen einer Politikerin!

    Stalin war ja auch ein Musterschüler und

    unser lieber Pleitegeier Eichel mit seiner

    Pro-Griechenland-Position war auch en guter

    Abiturient und Kohl unser Billionen-DM-

    Schuldentüröffner war immerhin auch Dr. .

    Reinhard Wolff, mich zumindest interessieren

    Ansichten, Meinungen, politische Interessenlagen

    und Erreichtes.

    Das Alter, die Schönheit und das Geschlecht

    sind da völlig unerheblich.

    Sie sollen diese Frau nicht verkuppeln, sondern

    kompetent Ihre Ansichten vermitteln

    und nicht ihren Lebenslauf und

    ihr Passfoto abschmusen!!!

  • R
    Ralf

    Regierungspartei hört sich mächtig an.

    Muss man jedoch relativieren. Die Regierung besteht aus vier Parteien, dominiert von Moderaterna. Die Centerpartiet ist eine von zwei Parteien die, wenn heute gewählt würde, an der 4%-hürde scheitern würden.

     

    Nur so zur Info.

    /Ralf