DIE WERBEPAUSE : Anpacken statt angeben
„Was ist Ihre größte Schwäche?“ – „Sturheit“, antworten alle Praktikums-Bewerber in einem dreiminütigen Werbespot des niederländischen Bierbrauers Heineken auf die Frage des Personalchefs.
Die gezeigten Bewerbungsgespräche sind echt und gehören zur Heineken-Kampagne „The Candidate“. Damit der oder die Richtige den Job bekommt, stürzte Heineken seine Bewerber in unvorhersehbare Situationen: Im Laufe des Gesprächs stockt der Personalchef plötzlich beim Sprechen und kippt vom Stuhl. Die Bewerber versuchen Hilfe zu holen oder reden auf den Mann ein. Wenig später Feueralarm: Alle rennen aus dem Haus, vor dem Feuerwehrleute mit einem Sprungtuch stehen: „Uns fehlt ein Mann!“ Einige der Bewerber sind unschlüssig, einer packt mit an – er bekommt den Job. Dieser Job – den Champions-League-Pokal bis zum Finale im Mai zu begleiten – mag kaum solche Prüfungen rechtfertigen, die für Heineken natürlich auch nur ein PR-Gag waren.
Aber dennoch: Wäre es nicht schön, wenn in der Arbeitswelt mal nicht der aggressivste Selbstvermarkter die Stelle bekäme, sondern der, der soziale Kompetenz beweist? ERIK WENK