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Pro Familia klärt aufHandreichung gegen Porno-Panik

Das Kind versinkt im Internetsexsumpf? Eine Broschüre von Pro Familia gibt Eltern Tipps für den Dialog.

Manche werden rot beim Sex, ist das normal? Aufklärung tut Not Bild: dapd

Die "Generation Porno" gibt es nicht, reine Zuspitzung der Medien. Das sagen zumindest Anna Lena Schnaars und Ringo Stephan von Pro Familia Berlin. Die beiden Sexualpädagogen haben ihre Erfahrungen in einer Broschüre verarbeitet, die vor allem besorgte Eltern aufklären soll. Zwar sei Pornografie so leicht verfügbar wie noch nie, aber vielen Jugendlichen diene sie vor allem zur Provokation und Abgrenzung von den Erwachsenen. "Mit dem Iro kann man heute nicht mal mehr die Oma schocken", sagt Stephan. Mit dem Konsum von Pornos schon.

Seit dem im Jahr 2008 erschienenen Buch "Deutschlands sexuelle Tragödie" ist die sexuelle Verwahrlosung Jugendlicher eine gern bemühte Horrorvision. Über Gruppensex mit der eigenen Mutter und den ersten Porno mit 5 Jahren berichtete damals Jugendpastor Bernd Siggelkow, Gründer des Kinder- und Jugendprojekts Arche.

"Solche Fälle gibt es, aber das sind Randbereiche", sagt Ringo Stephan. "Die Jugendlichen fühlen sich diskriminiert, wenn sie als Generation Porno bezeichnet werden", weiß er aus seiner Beratungspraxis zu berichten. So habe eine nicht repräsentative Umfrage unter 700 Berliner und Brandenburger Jugendlichen ergeben, dass nicht einmal die Hälfte Pornos konsumiere.

"Der Konsum allein sagt auch nichts darüber aus, ob Pornos die Sexualität negativ beeinflussen", so Schnaars. Dass sich mit einem Klick der Zugang zu Hardcore-Clips öffnet, ist ein neues Phänomen. Wissenschaftliche Studien über die Folgen gebe es noch keine. Aber laut Befragung wüssten "die meisten Jugendlichen, dass bei Pornos getrickst wird" und echter Sex anders geht.

Eltern, die das Thema extrem betroffen mache, müssten sich auch fragen, "ob sie nicht an ihre eigene Schamgrenze stoßen", sagt Schnaars. Die neue Broschüre soll Eltern und Lehrern helfen, ihre Verunsicherung in Worte zu fassen. "Denn wir erleben hier immer wieder, dass Jugendliche über ihre Erfahrungen mit Pornografie sprechen wollen", so Schnaars.

Die Broschüre kann bei Pro Familia bestellt werden. Die Sexualpädagogen bieten außerdem regelmäßig Beratung für Schulklassen, Lehrer, Eltern und einzelne Jugendliche an. Kontakt: sexualpaedagogik.berlin@profamilia.de.

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2 Kommentare

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  • A
    Allendorf

    Die eigene Studie kommt zu dem Ergebnis das 50 % aller befragten jugendlichen Pornos konsumieren und weiß als Grund nur zu berichten, dass dies doch mehr der Provokation und Abgrenzungen dienen würde. Weil es an entsprechenden Studien fehle, wolle man keine Aussagen darüber machen ob es die Sexualität negativ beeinflußt werde. Wenn das denn so sei, fragt sich warum der Jugendschutz eine Altersgrenze kennt. Wie alt waren die Befragten? Mit der Argumentation, das jugendliche wüßten, dass "getrickst werde", liesen sich auch fast alle gewaltverherrlichenden Filme und Pornos und Filme mit sexulisierter Gewalt vom Index nehmen, also mit herabgesetzer Altersgrenze Eelauben. Mit der Reduktion auf die Darstellung der Frau als beliebig austauschbares Sexualobjekt und der Mann als Schw...triebgesteuertes Wesen, die seelenlose fokusierte Darstellung von Sex bis zu den perversen Spielarten macht natürlich etwas mit den Menschen und zeitigt nachhaltige Wirkungen im gesellschaftlichen sein. Dies gilt ganz besonders für Jugendliche. Wenn gestellte Filme keine Wirkung hätten, wäre besipsielsweise die Werbeindustrie auf einen schlag Arbeitslos! Das wissen auch die Autoren der Studie. Die Autoren der Studie und Herausgeber des Flyers verharmlosen den uneingeschränken pornokonsum von Jugendlichen und wollen mit der Aussage öffentlich oberlehrerhaft provozieren. Eltern von Hardcorekonsumierenden Jugendlichen würden das treiben der Kinder deshalb abgelehnen, weiler diese Darstellungen eigenen Schamgrenzen berührt. Ich finde es gut das es Eltern mit derartigen Schamgrenzen noch gibt! Vielleicht haben Eltern aber auch noch ganz andere Gründe der Ablehnung dieses sogenannten Konsums. Diese Gründe werden aber gleichermaßen nicht thematisiert.- Den Kampf gegen sexuelle Prüderie als Motiv erscheint mir daher vorgeschoben. Der Jugendschutz wird mit Füßen getreten. Auf Grund dieser Äußerungen fragt es sich ob Anna Lena Schnaars und Ringo Stephan in der Beratungsinstitution Pro Familia nicht sofort aus der Jugenberatung entfernt werden sollte. Das eine konservativ geleitetes Familienministerium so ein unreflektierten Unsinn in einer Broschüre veröffentlichen soll ist kaum zu glauben! Ich hoffe dass diese Äußerungen und Publikation eine kritische öffentliche Würdigung erfährt und Kinderschutzverbände und Betroffenorganisationen zu Wort melden!

  • W
    weinstein

    "So habe eine nicht repräsentative Umfrage unter 700 Berliner und Brandenburger Jugendlichen ergeben, dass nicht einmal die Hälfte Pornos konsumiere."

     

    Was für ein überflüssiger Satz. Erstens war sie 'nicht repräsentativ' (also wertlos) und zweitens glaube ich nicht, dass viele Leute auf so eine Frage wahrheitsgemäß antworten.

     

    "Aber laut Befragung wüssten 'die meisten Jugendlichen, dass bei Pornos getrickst wird'..."

     

    Stimmt, in Wirklichkeit tragen die Darsteller einen rosa Anzug und die Geschlechtsteile sind aus Kohlefaser.

     

    Toller Artikel.