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Archiv-Artikel

Schimmel in Bremer Kinderklinik entdeckt

HYGIENE Das Bremer Klinikum Mitte kommt nicht aus den Schlagzeilen. 2011 starben dort drei Frühchen, jetzt ist in der Kinderklinik Schimmel aufgetaucht – ein Vater bemerkte diesen im Zimmer seiner Tochter

„Das kann mal passieren, das Gebäude ist ziemlich alt“

DANIEL GOERKE, KLINIK-SPRECHER

Das Bremer Klinikum Mitte steht erneut wegen seiner hygienischen Zustände in der Kritik. Dort waren 2011 drei Frühchen gestorben, nachdem sie sich mit einem resistenten Erreger angesteckt hatten. Jetzt sorgt Schimmel in der Kinderklinik für Ärger. Ein Vater entdeckte diesen im Zimmer seiner kleinen Tochter. Die Klinik hat den Schimmel zwar sofort entfernt. Wieso er Mitarbeitern und Putzkräften nicht auffiel, ist aber unklar.

Der Mann habe die etwa acht Quadratzentimeter große Stelle am vergangenen Freitag bemerkt, sagte der Sprecher des städtischen Klinikverbundes Gesundheit Nord, Daniel Goerke. Sie habe sich innerhalb von zwei bis drei Tagen zwischen Fensterrahmen und Wand gebildet. „Das kann mal passieren, das Gebäude ist ziemlich alt“, sagte Goerke. „Aber natürlich müssen wir das zuerst sehen. Wir werden intern genau aufarbeiten, wo und wann der Fehler gemacht wurde.“

Der Fall war bekannt geworden, weil sich der Vater an die Bild gewandt hatte. Die Klinik sperrte das Zimmer sofort und ließ es desinfizieren. Der Vater nahm seine Tochter trotzdem aus der Klinik. Ein Labor habe den Schimmel inzwischen untersucht, sagte Goerke. „Er ist nicht gesundheitsschädlich.“

Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse (parteilos) dringt jetzt auf Aufklärung. „Das darf nicht vorkommen“, sagte sein Sprecher Jens Schmidt. „Nach all dem, was vorgefallen ist, wollen wir in den Kliniken der Gesundheit Nord einen anderen Standard etablieren.“

Auf der zur Kinderklinik gehörenden Frühchenstation hatten sich 2011 zahlreiche Neugeborene mit resistenten Darmkeimen infiziert. Mehrere erkrankten schwer, drei starben. Das Klinikum Mitte ließ die Abteilung daraufhin eingehend desinfizieren und umbauen. Doch kurz nach der Eröffnung Anfang 2012 tauchte der Erreger wieder auf. Die Frühchenstation wurde endgültig dicht gemacht.

Wie es zu dem Keimausbruch kommen konnte, wurde bis heute nicht eindeutig geklärt.  (dpa)