: Mehr Kinder für Sternipark
WOHNGEBIET Kita in Othmarschen darf Betrieb ausweiten. Bezirk setzt Urteil außer Kraft
Die Kita Sternipark an der Reventlowstraße in Othmarschen darf nun doch gegen den Willen der AnwohnerInnen ihren Kita-Betrieb ausweiten. Das haben SPD und Grüne in der Bezirksversammlung Altona in der vergangenen Woche entschieden und den Bebauungsplan entsprechend geändert.
In einem jahrelangen Streit zwischen den Nachbarn und dem Kita-Betreiber hatten Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht die Zahl der Kinder, die im Kindergarten spielen dürfen, schließlich auf maximal 22 begrenzt. Nachbarn hatten wegen Lärmbelästigung gegen die Einrichtung geklagt, weil Kitas in reinen Wohngebieten eigentlich nicht erlaubt sind.
Nun hat es eine Änderung des Bebauungsplans – von einem „reinen“ in ein „allgemeines Wohngebiet“ – möglich gemacht, den Gerichtsbeschluss außer Kraft zu setzen. Denn in allgemeinen Wohngebieten darf es soziale Einrichtungen geben.
Der Bezirk habe Abhilfe geschafft, weil eine Kita in Othmarschen notwendig ist, erklärt der SPD-Bezirksabgeordnete Mark Classen. „Das öffentliche Interesse liegt in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt er. Auch Othmarschen soll mit weiteren Bauvorhaben nachverdichtet werden. Also brauche es auch hier die entsprechenden Einrichtungen, sagt Classen. CDU und FDP votierten gegen den Beschluss.
Mit der Änderung wurde nun auch der Anbau legalisiert, den das Gericht 2008 im Eilverfahren gestoppt hatte. Die Sternipark-Geschäftsführerin Leila Moysich spricht nun von einer „Entscheidung zum Wohle der Kinder“ und einem wichtigen Signal für eine kinderfreundliche Stadt. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen sei groß, so dass durch die neu erlangte Planungssicherheit die vorhandenen 22 Plätze erhöht werden können, so Moysich. Sternipark sei aber auch daran gelegen, „friedlich mit den Nachbarn zusammenzuleben“.
Die AnwohnerInnen sind über die Erweiterungspläne allerdings nicht erfreut und befürchten, dass Sternipark auch noch die beiden Nachbargrundstücke kaufen könnte. Denn auch hier darf eine Kita betrieben werden. LENA KAISER