: „Frei erzählt“
Heinrich Heine: das ungelesene Aushängeschild
■ spielt zusammen mit Jana Raile Erzähltheater und lebt in Lensahn bei Lübeck .
Foto: Giorgi Dundua
taz: Den Namen kennt jeder, aber wer liest Heinrich Heine heute eigentlich noch, Herr Bosche?
Gerhard Bosche: Heine wurde früher sogar in der Hauptschule behandelt, heute leider fast gar nicht mehr. Er ist das Aushängeschild der deutschen Literatur, ohne wirklich gelesen zu werden. Und „Die Memoiren des Herren von Schnabelewopski“, sein einziges Prosastück, ist selbst Heine-Kennern gänzlich unbekannt.
Welches Werk hat Sie am meisten beeindruckt?
Heines kleine Gedichte, zusammengetragen in „Die Worte und Küsse sind wunderbar vermischt“. Das ist ein fantastischer Abriss seines Werkes.
Ist Heine heute noch relevant?
Heine ist nach wie vor aktuell, insbesondere, da die Stadt Hamburg sich oft in seinen Texten wiederfindet.
Warum ist es Ihnen so wichtig, dass Sie erzählen statt vorzulesen?
Wir erzählen aus dem Kopf und versuchen dabei, die Sprache Heines beizubehalten und den Zuschauern die Freiheit zu lassen, ihr eigenes Kopfkino zu entwickeln.
INTERVIEW: LISA KRICHEL
Erzählung „Zahnweh im Herzen“ mit Gerhard Bosche und Jana Raile, 20 Uhr, Großer Michel, Am Sandtorkai 77