: Schützenhilfe aus Hannover
Im Tauziehen mit der Bundesregierung um den Umzug der Bahn von Berlin nach Hamburg hat die Hansestadt Schützenhilfe aus Hannover erhalten. „Es gibt gute Argumente für Hamburg“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff gestern am Rande einer norddeutschen Trilaterale in der Hansestadt mit Bürgermeister Ole von Beust (beide CDU) und Schleswig-Holsteins Vize-Regierungschefin Ute Erdsiek-Rave (SPD). Von einem Umzug der Bahnzentrale habe der gesamte Norden eine „große Chance“ auf eine Führungsposition in der Logistik.
Wulff verwies darauf, dass Unternehmen in der föderalen Struktur des Bundes „sehr wohl“ ihren Sitz in den Ländern wählen könnten. Beust selbst hatte den Streit mit der Bundesregierung zu deren „ersten Testfall“ postuliert und auf den Reformanspruch der neuen schwarz-roten Koalition in Berlin verwiesen. Zuletzt erklärte er, dass die Ablehnung des Bundeskabinetts „keineswegs ein abschließendes Wort“ sei und dass Hamburg weiter um den Umzug der Bahnzentrale kämpfen wolle.
Beust hatte am Morgen die Amtskollegen der übrigen vier norddeutschen Länder bei einem Treffen in Schwerin über die aktuelle Lage im Streit um die Bahn informiert. „Ich habe aber nur die Standpunkte dargelegt“, sagte er. dpa