: Makler wehren sich
BUNDESRATSINITIATIVE Maklergebühren sollen künftig grundsätzlich vom Vermieter gezahlt werden. Das ärgert den Immobilienverband IVD Nord
AXEl KLOTH, IMMOBILIENVERBAND
Wer den Makler bestellt, soll ihn auch bezahlen – diese Bundesratsinitiative stößt beim Immobilienverband IVD Nord auf scharfe Kritik. „Wir finden es grundsätzlich unglücklich, wenn in Märkte eingegriffen wird“, sagte in Hamburg der Vorsitzende, Axel Kloth. Die Bundesratsinitiative sei eine Reaktion auf einen vorübergehend schwierigen Wohnungsmarkt in einzelnen angesagten Stadtteilen. „Daraus soll nun ein Gesetz werden, das die ganze Bundesrepublik betrifft – das finde ich schwierig. Die Märkte in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern sind nun mal anders als in Hamburg-Eimsbüttel.“ Im IVD sind Makler, Immobilienverwalter und Sachverständige zusammengeschlossen.
Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wollen am 22. März in der Länderkammer erreichen, dass Wohnungssuchende nur dann den Makler bezahlen müssen, wenn sie ihn zuerst ausdrücklich und schriftlich mit der Suche nach einer Wohnung beauftragt haben. Ansonsten muss der Vermieter oder Wohnungsverwalter die Provision übernehmen. „Aber wenn der Gesetzgeber meint, unbedingt in den freien Markt eingreifen zu müssen, dann werden wir auch mit dem Besteller-Prinzip leben können“, sagte Kloth. Das werde die Branche nicht gefährden.
Kloth ist zwar überzeugt, dass nach einer Neuregelung zunächst weniger Vermieter einen Makler beauftragen würden. „Sie werden zuerst versuchen, es allein zu machen, um die Courtage zu sparen.“ Doch seiner Meinung nach werden viele zurückkehren. „Sie werden merken, was der Makler eigentlich alles leistet“, so Kloth.
Die Bundesratsinitiative hat nach Ansicht von Kloth eine Reihe von Mängeln. So sei sie an einigen Stellen ungenau formuliert. „Da gibt es bestimmt wieder für die Gerichte einiges zu tun.“ Inakzeptabel sei, dass weiterhin keine Mindestanforderungen für den Maklerberuf vorgesehen seien.
Weil es für den Maklerberuf keine Zulassungsvoraussetzungen gebe, mischten viele schwarze Schafe mit, die den Ruf zerstörten. „Für Mitglieder des IVD Nord sind Massenbesichtigungen beispielsweise verboten“, sagte Kloth. Wichtig sei deshalb die Einführung eines sogenannten Sach- und Fachkundenachweises. (dpa)