: Hintermänner gesucht
POLEN Haftbefehle gegen zwei Schweden, die hinter Diebstahl von Auschwitz-Schriftzug stehen sollen
WARSCHAU epd | Nach dem Diebstahl der Tor-Inschrift „Arbeit macht frei“ des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz hat die polnische Justiz europäische Haftbefehle gegen zwei Männer in Schweden erlassen. Die Krakauer Staatsanwaltschaft verdächtigt sie, Auftraggeber des Diebstahls zu sein. Dabei soll es sich um einen schwedischen Neonazi und einen Migranten aus Exjugoslawien handeln.
In der vergangenen Woche hatte Polen bereits ein Amtshilfegesuch an die schwedische Regierung gerichtet. Der Schwede Anders H. habe sich selbst der schwedischen Polizei gestellt, berichtete die Zeitung Aftonbladet. Die berüchtigte Inschrift „Arbeit macht frei“ war am 18. Dezember vom Tor des ehemaligen KZ Auschwitz entwendet worden.
Der Schriftzug sollte offenbar nach Schweden gelangen und dort von schwedischen Neonazis weiterverkauft werden. Mit dem Erlös sollten Anschläge auf die Regierung finanzieren werden, erklärte der Anwalt von Anders H. gegenüber dem schwedischen Boulevardblatt. Der 35-Jährige wolle durch seine Aussage gleichzeitig aus der Neonazi-Szene aussteigen.