: Weniger Tarife für Krankenkassen
BERLIN taz | Das Gesundheitsministerium plant ein neues Gesetz: Wahltarife bei den gesetzlichen Krankenkassen sollen teurer werden. Denn künftig soll eindeutig untersagt sein, dass diese Zusatzangebote durch die anderen Beitragszahler subventioniert werden. Das Ministerium bestätigte damit einen Bericht der Berliner Zeitung.
Die Wahltarife wurden 2007 eingeführt. Seither haben die gesetzlichen Krankenkassen die Möglichkeit, unterschiedliche Leistungen zu unterschiedlichen Beiträgen anzubieten. So gibt es Tarife mit einer Beitragsrückerstattung oder Selbstbehalttarife, bei denen Versicherte einen Teil der Behandlungskosten tragen.
Schon jetzt ist gesetzlich vorgeschrieben, dass sich diese Wahltarife selbst tragen sollen – doch tatsächlich kalkulieren die Krankenkassen „Halteprämien“. Sie berechnen also, wie viel sie dadurch gewinnen, dass die Besserverdienenden nicht zu privaten Kassen abwandern. Faktisch bedeutet dies, dass die anderen Beitragszahler die Zusatzangebote für die Besserverdienenden quersubventionieren. Dies soll nun per Gesetz verboten werden. UH
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