THEATERMUSIK : Kollektive Fragmente
Eine eigenwillige Form musiktheatralischer Recherche hat Goldene-Zitronen-Sänger und Regisseur Schorsch Kamerun in den letzten zwei Jahren an Theatern in Leipzig, Köln, Hamburg, München und Düsseldorf entwickelt. Entstanden ist dabei ein aus zahllosen Gesprächen collagierter, hier und da mit Eigenem und Zitaten aufgehübschter kollektiver Text, der immer wieder um Kameruns zentrales Thema kreist: Die Lückenlosigkeit der post-individuellen Monokultur, der vom permanenten Zwang zur Selbstverwirklichung und -vermarktung überforderte Mensch. Sein Album „Der Mensch Lässt Nach“ versammelt nun 14 als Teil verschiedener Theaterarbeiten entstandene Lieder, an deren Beginn meist die gemeinsam mit F.S.K.-Schlagzeuger Carl Oesterhelt und dem Noise-Elektroniker Anton Kaun entstandene Musik stand: Repetitives Klavier, dissonante Saxophone oder Flöten, näher an Weill und Eisler als den Goldenen Zitronen. MATT
■ Hamburg: Fr, 15. 3., 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84; Göttingen: Do, 21. 3., Musa, Hagenweg 2a; Bremen: Fr, 22. 3., 20 Uhr, Theater Bremen, Goetheplatz 1