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Archiv-Artikel

Helfer im Sudan warnen vor neuem Krieg

NOTRUF Fünf Jahre nach dem Friedensvertrag für Südsudan, der einen der blutigsten Kriege Afrikas beendete, versinkt die Region erneut in Gewalt. Tausende Tote, Hunderttausende auf der Flucht

Von D.J.

BERLIN taz | Im Sudan droht ein neuer Krieg, der die für dieses Jahr vorgesehenen Wahlen und das 2011 geplante Unabhängigkeitsreferendum für Südsudan gefährdet. Davor hat am Donnerstag ein Bündnis von zehn im Südsudan tätigen Hilfswerken gewarnt. „Die nächsten 12 Monate werden kritisch für die Zukunft des Sudan sein“, heißt es in dem von Oxfam verbreiteten Bericht. Im Südsudan drohe eine Eskalation der Gewalt auf dem Rücken einer bereits von Jahrzehnten von Krieg und Entbehrung gezeichneten Bevölkerung. Daraus könnte sich eine der größten humanitären Katastrophen Afrikas in diesem Jahr entwickeln, so Oxfam. „Eine Rückkehr zum Konflikt hätte verheerende Konsequenzen weit über Südsudan hinaus.“

Am Samstag jährt sich zum fünften Mal der Friedensvertrag für Südsudan aus dem Jahr 2005, der 22 Jahren Krieg mit zwei Millionen Toten ein Ende setzte. In einem Jahr soll Südsudan über seine Unabhängigkeit abstimmen. Aber allein 2009 wurden bei neuen Konflikten im Südsudan 2.500 Menschen getötet und 350.000 vertrieben.

Am Donnerstag erklärte die Provinzregierung des südsudanesischen Bundesstaates Warrap, dass am Wochenende mindestens 139 Menschen bei Überfällen einer Miliz des Nuer-Volkes auf Hirten des im Südsudan dominanten Dinka-Volkes ums Leben gekommen seien. Viele Beobachter verdächtigen Sudans Zentralregierung der Aufrüstung von Milizen im Süden, um die Region zu destabilisieren und eine Unabhängigkeit unmöglich zu machen. D.J.

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