Neue Chance für einzigartige Sammlung

A LASCO BIBLIOTHEK Vor einem Jahr schloss die Bibliothek in Emden. Im Februar öffnet sie wieder

Schließen musste die Bibliothek, nachdem das Stiftungs- vermögen rasant abgeschmolzen war

Die finanziell angeschlagene Johannes a Lasco Bibliothek in Emden mit ihrer einzigartigen Sammlung zum reformierten Protestantismus bekommt eine neue Chance. Die Forschungsbibliothek werde voraussichtlich im Februar ihren wissenschaftlichen Betrieb wieder aufnehmen, sagte Jann Schmidt, Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche, am Freitag.

Das Stiftungskapital liegt nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland derzeit mit 8,4 Millionen Euro auf dem früheren Stand. Die Bibliothek musste im Dezember 2008 schließen, nachdem das Stiftungsvermögen um mehr als sechs Millionen Euro abgeschmolzen war.

Der frühere Leiter der Einrichtung war trotz öffentlicher Proteste entlassen und im Oktober 2009 vor dem Landgericht Aurich wegen Untreue zu einer geringen Geldstrafe verurteilt worden. Verteidigung und Staatsanwaltschaft legten gegen das Urteil Revision ein. Umstritten ist, ob der frühere Leiter der Bibliothek historische Dokumente ankaufen durfte.

Nach Ansicht der Evangelisch-reformierten Kirche waren die Vermögensverluste als Verstoß gegen das Niedersächsische Stiftungsgesetz zu werten. Die Kirche verlangt Schadenersatz vom ehemaligen Vorstand.  (dpa)