Protest gegen Reichelt-Ostalgie

Der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat die Lebensmittelkette Reichelt wegen einer Werbeaktion kritisiert. Die Firma verharmlose mit ihrer Reklame die DDR-Vergangenheit, so Knabe. Reichelt wirbt in einem Prospekt für das mit Hammer und Zirkel verzierte Produkt „DDR – Erich’s Luxus Duschbad“. Zahlreiche Stasi-Opfer hätten sich bei der Gedenkstätte beschwert, sagte Knabe. Zudem hätte die Opferorganisation „Vereinigung der Opfer des Stalinismus“ Protestaktionen angekündigt. „Viele Verfolgte empfinden die Werbung als Verhöhnung ihres Leidens.“ Knabe forderte die Firma auf, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen. Im Prospekt stehe unter anderem, das Duschbad werde „von führenden Kombinaten, volkseigenen Betrieben und Genossenschaften empfohlen“. Niemand käme auf die Idee, so mit NS-Symbolen umzugehen, sagte Knabe. „Bei der DDR scheint hingegen alles erlaubt.“ DPA