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Archiv-Artikel

Pleite-Manager vor Gericht

Vor dem Landgericht hat ein weiteres Kapitel um die Veruntreuung von 75 Millionen Euro bei der Privatisierung des Ostberliner Unternehmens Werner Anlagen Bau (WBB) begonnen. Zwei Schweizer Manager sollen die WBB von der Treuhand zu einem Spottpreis gekauft und mit ihren deutschen Partnern Anfang der 90er-Jahre systematisch ausgehöhlt haben. Bereits am ersten Prozesstermin wurde das Verfahren gegen den Präsidenten des Schweizer Unternehmens nach einem mehrstündigen Rechtsgespräch eingestellt. Der Staatsanwalt stimmte zu. Das Gericht verwies darauf, dass auch hiesige Beteiligte freigesprochen worden seien. Die Verteidigerin des zweiten Angeklagten – damals Verwaltungsrat der Schweizer Firma – sagte, der Vorwurf der Ausplünderung sei falsch. Ein Zivilprozess um Schadensersatz sei zu Gunsten ihres Mandanten ausgegangen. Der Fall WBB gilt als einer der größten Betrugsskandale bei der Wende-Privatisierung. Der Heizkraftwerk-Hersteller mit 1.200 Mitarbeitern ging in Konkurs. DPA