: Freispruch im Strahlenskandal
Sechs Jahre nach dem Tod einer Darmkrebs-Patientin hat das Hamburger Landgericht den früheren Chef-Radiologen des Uni-Klinikums Eppendorf (UKE), Klaus-Henning Hübener, gestern vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen. „Der Vorwurf ist nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachzuweisen“, sagte der Vorsitzende Richter Rüdiger Göbel zur Begründung. Die Patientin war 1988 unter der Leitung von Hübener nach der „Sandwich-Methode“ vor und nach einer Krebsoperation bestrahlt worden. Laut Anklage war sie als Folge der Bestrahlung mit zu hohen Dosen und langem Leiden 1999 gestorben. Der Prozess gegen den seit zwölf Jahren vom Dienst suspendierten Mediziner ist Teil des UKE-Strahlenskandals, der 1993 publik geworden wzumeist ar.
Unabhängig von der Rechtskraft des Urteils will das UKE an der Suspendierung von Professor Hübener festhalten. Klinikchef Jörg Debatin teilte gestern mit, er sei weiterhin davon überzeugt, „dass Professor Hübener medizinisch nicht adäquat gehandelt hat“. Der UKE-Vorstand wolle sicherstellen, dass Hübener „auch in Zukunft im UKE nicht mehr ärztlich tätig werden wird“. Das Disziplinarverfahren gegen Hübener werde bei Rechtskraft des Urteils wieder aufgenommen. LNO/TAZ
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