: Kaltbadetage in Sicht
BÄDER Wegen der hohen Energiekosten muss Bremen mehr bezahlen – oder die Nutzer höhere Preise
Die Bremer Bäder schließen wegen der steigenden Energiekosten eine erneute Erhöhung der Eintrittspreise nicht aus. „Mehr sparen können wir nicht“, sagte gestern Sandra Lachmann, Sprecherin der Bremer Bäder. Schon im vergangenen Jahr hatte Bremen als Gesellschafterin der Bremer Bäder nachträglich 700.000 Euro zu den eingeplanten 3,8 Millionen Euro zuschießen müssen. Für die Zukunft ist die Bädergesellschaft aufgefordert nach Lösungen zu suchen, um die öffentlichen Zuschüsse in Grenzen zu halten. Das Problem: Keine davon würde den Nutzern und Nutzerinnen gefallen.
Der Kostendeckungsgrad der Bremer Bäder ist im Vergleich mit anderen Großstädten sehr hoch: 73,7 Prozent bestritt die Bädergesellschaft im Jahr 2007 aus Eintrittspreisen und Kursgebühren selbst, die Kommune finanziert den Rest. Keine andere der Vergleichsstädte kommt auf eine solche Quote, mit 55 Prozent ist Essen noch am nächsten dran. Deshalb, sagt Lachmann, gebe es aus Sicht der Bäder auch nicht mehr viele Schrauben, an denen sich drehen ließe. Die Möglichkeiten: Personal entlassen, niedrigere Wassertemperaturen oder gar Schwimmbäder schließen, schließlich steht Bremen im Städtevergleich in dieser Hinsicht ebenfalls gut da. Auf ein Bad – Freibäder mitgerechnet – kommen 42.101 EinwohnerInnen.
Doch danach sieht es nicht aus: Bisher hat die Politik noch nach jedem Versuch, ein Bad zu schließen, einen Rückzieher gemacht – die Proteste von Anwohnern waren stets zu eindrucksvoll.
Beschwerden hagelte es kürzlich auch, als zum neuen Jahr der erst 2009 eingeführte einstündige Kurzschwimm-Tarif im Südbad wieder abgeschafft wurde. Statt 2,50 Euro fallen dort jetzt wieder 4,10 Euro an – nur nach 19 Uhr gilt der günstige Tarif weiter. „Ich kann den Ärger darüber verstehen“, sagte die Bädersprecherin Lachmann, „es gab aber keine Alternative, da die Umsatzeinbußen zu hoch waren.“ 58.000 Euro weniger hatte das Bad in 2009 in der Kasse.
Die letzte Preiserhöhung war zum 1. Januar 2009: Zuvor hatten die Tickets im Schnitt 3,60 Euro gekostet, danach 3,90 Euro. eib