: Fünf Jahre „Columbus“
WIRTSCHAFT Das Weltraumlabor „Columbus“ kreist seit fünf Jahren mit der Raumstation ISS um die Erde. Gebaut wurde es in Bremen, bei Astrium
Peter Hintze, Bundes-Koordinator für Luft- und Raumfahrt
Seit fünf Jahren kreist das Weltraumlabor Columbus an Bord der Raumstation ISS um die Erde. Gebaut worden ist das Modul im Bremer Astrium-Werk. Auf einem Festakt drehten sich dort am Mittwoch die Gedanken auch um den bemannten Flug zum Mond. Die europäischen Raumfahrtexperten träumen weiter davon und sehen ihre Chancen gar nicht so schlecht.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA werde erstmals für die Nasa am Bau der neuen bemannten amerikanischen Raumfähre MPCV Orion beteiligt, sagte der ehemalige Astronaut und ESA-Direktor für die bemannte Raumfahrt, Thomas Reiter während des Festaktes. „Der Clou wäre, wenn wir dann einen europäischen Astronauten mit zum Mond schicken.“ Für den ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain beginnt mit der Nasa-Zusammenarbeit „ein neues Zeitalter“: „Damit ist die ESA erstmals Partner in der bemannten Raumfahrt.“ 2017 soll das erste Flugmodell fertig sein. „Der Mensch wird auf den Mond zurückkehren“, sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze.
Dordain bezeichnete das Weltraumlabor Columbus als „Aushängeschild der europäischen Forschungstechnologie“. Es wird bis mindestens 2020 an Bord der ISS in Betrieb sein. Neben dem Versorgungsraumschiff ATV sei Columbus ein Beispiel für das Know-how von Astrium in der bemannten Raumfahrt. ATV 4 ist startklar und soll nach jetzigen Plänen im Mai oder Juni starten.
Nach den Beschlüssen der ESA-Ministerratskonferenz vom November 2012 wird Astrium die Trägerrakete Ariane 5 ME entwickeln. Als Folge der Entscheidungen hat das Unternehmen bereits im Januar 2013 von der ESA Verträge als Hauptauftragnehmer in Höhe von 108 Millionen Euro für die Entwicklung der Trägerraketen Ariane 5 ME und Ariane 6 erhalten. Der Bau des Servicemoduls für Orion sei „eine Herausforderung“, sagte der neue Astrium-Chef in Bremen, Bart Reijnen. Der Holländer übernahm das Bremer Werk mit seinen 1.000 Mitarbeitern am 1. Februar. (taz/dpa)