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15 Millionen Iraker sollen am Donnerstag zum ersten Mal seit dem Sturz von Saddam Hussein für eine volle, vierjährige Legislaturperiode ein Parlament wählen. Es gilt ein Verhältniswahlrecht. 25 Prozent der Abgeordnetensitze müssen laut Verfassung mit Frauen besetzt werden.

Das Parlament hat 275 Abgeordnete. Über 230 Sitze wird in den 18 Provinzen regional entschieden. Die übrigen 45 Sitze werden durch ein kompliziertes Ausgleichssystem besetzt.

Es treten 231 Gruppierungen an. Davon dürften fünf die Wahl dominieren: die schiitische Islamistische Allianz, der kurdische Block, zwei Bündnisse sunnitischer Parteien und eine säkulare Koalition unter Führung von Ajad Allawi.

Auch im Ausland lebende Iraker sind wahlberechtigt. In Deutschland sind Wahllokale seit Dienstag bis Donnerstag in Berlin, Köln, München und Mannheim eingerichtet.

Bis zur Bekanntgabe von Ergebnissen werden mehrere Tage vergehen. Die Bildung einer arbeitsfähigen Regierung dürfte Monate dauern.

Mit der Wahl verbinden die USA und Großbritannien die Hoffnung, bei der eigenen Bevölkerung wieder mehr Rückendeckung für ihre Irakpolitik zu gewinnen. Zugleich erhoffen sie sich eine Stabilisierung des Landes, die ihnen einen teilweisen Truppenabzug im Lauf des nächsten Jahres ermöglicht.RTR, DPA, AFP