: Ab nach Afrika
Hamburg will Flüchtlinge nach Guinea abschieben
Hamburg will zügig Flüchtlinge in den westafrikanischen Staat Guinea abschieben, „vorrangig Straftäter“, wie Innensenator Udo Nagel (parteilos) gestern ankündigte. Betroffen seien 59 „ausweislose Ausländer“, deren Identität eine „hochrangige guinesische Delegation“ in Anhörungen festgestellt habe.
In der Hansestadt wurden zentral in einer bundesweiten Aktion insgesamt 263 „ausreisepflichtige“ Schwarzafrikaner aus zwölf Bundesländern von der Abordnung aus Guinea verhört. 192 Personen seien identifiziert worden, so Nagel.
Scharfe Kritik an diesen Verhören übte der Hamburger Flüchtlingsrat. Guinea sei eine Militärdiktatur und kein Rechtsstaat, zudem seien in dem bitterarmen Land „viele Staatsdiener käuflich“. Die vier Mitglieder der „dubiosen“ Delegation seien nur nach Hamburg gekommen, um sich ein paar schöne Tage zu machen. Den Abgeschobenen drohe in Guinea die Verhaftung.
Alle Flüchtlinge und Anwälte, die Hinweise auf bevorstehende Abschiebungen erhielten, sollten sich deshalb umgehend an den Flüchtlingsrat wenden. SMV