neu im kino : Diese Woche frisch
Alles ist erleuchtet
USA 2005, Regie: Liev Schreiber. 104 Min.
Jonathan Safran Foer ist ein Nerd. Er sammelt alles, was mit seiner Familie zu tun hat. Die Fundstücke bewahrt er auf und ordnet sie akribisch an – auf der Wand seines Zimmers. Als er ein Foto seines Großvaters findet, das ihn mit einer unbekannten Frau zeigt, macht sich Foer zum Ziel, eben jene Unbekannte zu finden. Somit hat seine Sammelwut doch noch Sinn in sein Leben gebracht und führt ihn in die Ukraine. Dort begegnet er Menschen, die noch schrulliger sind als er und ihm bei der Suche helfen. „Alles ist erleuchtet“ ist die Verfilmung des gleichnamigem Romans – das erstaunliche Debüt des damals 25-jährigen Jonathan Safran Foer. Leider hat dieser Film ein Manko: Er ist bei weitem nicht so brillant wie seine Vorlage.
Erik(A)
A 2005, Regie: Kurt Mayer. 83 Min.
Die 18-jährige Österreicherin Erika Schinegger holt 1966 den Weltmeistertitel in der Abfahrt. Wenig später allerdings wird ihre Karriere abrupt beendet: Beim „Sextest“, den das Internationale Olympische Komitee vor den Spielen 1968 einführt, stellt sich heraus, dass Erika gar keine Frau, sondern ein Mann ist. Sie wurde als Mädchen erzogen, da ihre Geschlechtsteile im Körperinneren versteckt waren. In einem mutigen Schritt entschließt sich Erika mit 20 Jahren zu einer Operation und ist danach Erik. Eine Karriere als Sportler ist ihm aber nicht mehr möglich. Der Film enthält sich jeden Kommentars, erzählt die Geschichte von Erik allerdings nicht ohne die Klischees des typisch Männlichen und Weiblichen zu ironisieren. Auch die Themen Identität, Heimat oder die Machenschaften im Leistungssport sind in Eriks Geschichte verankert.