: Dichter schweigen
Wahnsinn und Genie liegen stets dicht beieinander. Friedrich Nietzsche etwa brach nach über 20.000 vollgeschriebenen Seiten mental zusammen und die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er mit Schweigen. Bei dem österreichischen Dichter Ernst Herbeck war das anders. Die Krankheit beendete nicht sein Schreiben, sein Schreiben war vielmehr von seiner Krankheit bedient. Und auch er schwieg. Jedoch aufgrund eines mehrfach operierten Geburtsfehlers. Der schizophrene Patient begann in der Psychiatrie, wo er fast sein gesamtes Leben verbrachte, unzählige Gedichte zu schreiben. Aus dem Auswahlband „Der Hase!!!!“, der soeben bei Jung und Jung erschienen ist, liest der taz-Autor Jörg Sundermeier und gibt vorab eine Einführung in Herbecks Werk.
■ Lesung Ernst Herbeck: Monarch, Skalitzer Str. 134, Di., 20 Uhr, 4 €