Explosion auf AKW-Gelände

St. PETERSBURG ap/taz ■ Ein schwerer Unfall ereignete sich am Donnerstag auf dem Gelände des Atomkraftwerks Leningrad bei St.Petersburg. Bei der Explosion in einer Metallhütte neben dem AKW starb ein Arbeiter. Zwei weitere erlitten bei dem Unfall großflächige Verbrennungen. Radioaktivität sei aber nicht freigesetzt worden, behauptete die staatliche Atombehörde Rosenergoatom.

Die Explosion fand auf dem Gelände des zweiten Blocks der Anlage in Sosnowi Bor statt. Der Reaktor ist seit Juli wegen Reparaturarbeiten heruntergefahren. Ekomet-S, ein privat betriebenes Unternehmen, recycelt in der Hütte daneben leicht radioaktive Metallreste aus dem Atomkraftwerk. Bei der Detonation sei flüssiges Metall aus der Schmelze geschossen, sagte ein Sprecher des Atomkraftwerks. Zwar werde in der Hütte häufig auch schwach radioaktives Metall aufgearbeitet, doch am Donnerstag sei dies nicht der Fall gewesen. Eine ähnliche Anlage existiert auch beim geschlossenen AKW Tschernobyl, um den beim GAU von 1986 kontaminierten Schrott einzuschmelzen.

Das russische Greenpeace-Büro kritisierte, die Metallhütte hätte gar nicht in der Nähe des Atomkraftwerks errichtet werden dürften. Eine gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung sei nie erfolgt. Der Unfall zeige, wie riskant ein solcher Betrieb in der Nähe einer Nuklearanlage sei.