Windkraft-Lobby fordert sichere Planung

ENERGIEWENDE II Stiftung Offshore-Windenergie und die Nordländer fordern Ausbau von Windparks auf See

Ohne den raschen Ausbau der Offshore-Windkraft sei die Energiewende nicht zu realisieren, glaubt Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Darüber sei er sich mit seinen Ressortkollegen in den anderen vier Küstenländern einig.

„Wir sehen mit ernster Sorge, wie die Umsetzung der Energiewende eben nicht läuft“, stellte Horch am Donnerstag in Hamburg klar: „Die Bundesregierung muss eine eindeutige und nachhaltige Planungssicherheit schaffen, damit Unternehmen investieren.“

So sieht das auch Jörg Kuhbier, Vorsitzender der Stiftung Offshore-Windenergie. Bis 2015 würden Windkraftanlagen mit einer Leistung von knapp 3.000 Megawatt in Nord- und Ostsee errichtet sein. Für etwa 30 weitere Windparks lägen bereits Genehmigungen vor, „doch diese Ausbaustufen hängen in der Luft“, so Kuhbier. Unternehmen würden aber Investitionen aufschieben, weil es „keine Verlässlichkeit in der politischen Planung gibt“, so seine Kritik an der Bundesregierung. „Von der Investitionsentscheidung bis zum Bau eines Windparks vergehen fünf bis sechs Jahre“, sagte Kuhbier. Unternehmen müssten jetzt wissen, wie der Strom im Jahr 2019 und später vergütet wird. „Dabei kommt es gar nicht auf den Cent an, sondern auf die Planungssicherheit“, so Kuhbier.

Zugleich sei ein Fachkräftemangel absehbar, weil es an spezifischen Studiengängen und Ausbildungskonzepten mangele, so eine Studie des Instituts für Innovation und Technik (iit) über Zukunftsberufe in der Offshore-Windenergie im Auftrag Hamburgs und der Offshore-Stiftung. Im akademischen und im gewerblichen Bereich müssten bundeseinheitliche Berufsbilder entwickelt werden, empfiehlt iit-Autor Ernst Hartmann.  SMV