Haltmayr gibt Halt

Die gebeutelte Mannschaft der deutschen Skirennläuferinnen verbucht Achtungserfolg – im Super-G

ALTA BADIA dpa/taz ■ Petra Haltmayr sicherte sich am Samstag im Schneesturm von Val d’Isère mit einem überraschenden vierten Platz in der Weltcupabfahrt ihr Olympiaticket und sorgte für einen seltenen Glücksmoment bei den vom Pech verfolgten deutschen Skirennläuferinnen. Im Super-G am Sonntag fuhr sie bei Sonnenschein wie Martina Ertl-Renz dann aber nur hinterher. „Ich habe einen Riesenfehler gemacht, aber verrückt mache ich mich deswegen nicht, sondern hake es schnell ab“, sagte Haltmayr nach Platz 32. Nach zwei Patzern lag sie 1,76 Sekunden hinter Siegerin Michaela Dorfmeister zurück. Die Österreicherin baute damit ihre Führung im Disziplinen- sowie im Gesamtweltcup aus.

Bei den Rennen der Männer in Italien düpierte der Liechtensteiner Riesenslalomspezialist Marco Büchel beim Klassiker in Gröden die versammelte Abfahrtelite. Der 34-Jährige gewann am Samstag vor dem Favoriten Michael Walchhofer und vergoss nach seinem Überraschungscoup Tränen. Ein Jahr nach dem Sensationssieg von Max Rauffer waren mangels Klasse keine deutschen Abfahrer am Start. Andreas Ertl (Lenggries) verpasste im Riesenslalom von Alta Badia am Sonntag den Finallauf der besten 30. Massimliano Blardone (Italien) gewann sein Heimrennen vor Landsmann Davide Simoncelli. Bode Miller (USA) schied aus, verteidigte aber seine Führung im Gesamtweltcup.

Trotz des schlechten Super-G-Resultats kehrte Petra Haltmayr, 30, gestärkt aus den französischen Alpen zurück. Sie hatte am Samstag den irregulären Bedingungen getrotzt und als Vierte für einen Hoffnungsschimmer bei den deutschen Abfahrerinnen gesorgt. Unbeeindruckt von vielen Stürzen und Unterbrechungen erreichte sie ihr bestes Weltcup-Resultat seit vier Jahren.

„So ein Rennen gibt Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben“, sagte Haltmayr, die bei den Rennen in Übersee noch enttäuscht hatte. „Das zeigt uns, dass wir noch vorne mitfahren können. Es täte uns gut, wenn wir mal aufs Podium kämen“, meinte Cheftrainer Wolfgang Maier. Die derzeit einzige konkurrenzfähige Abfahrerin lag in 1:22,46 Minuten 0,55 Sekunden hinter Siegerin Lindsey Kildow (USA), die bereits die zweite Abfahrt des Olympiawinters gewann. Zweite wurde Kildows Teamkollegin Caroline Lalive (1:22,29) vor der Österreicherin Alexandra Meißnitzer (1:22,30).

Am Sonntag konnte Martina Ertl-Renz ihren vierten Platz im Super-G von Lake Louise/Kanada nicht bestätigen. „Ich kann mit meinen 32 Jahren nicht mehr meine Technik ändern. Aber es kommen auch wieder andere Bedingungen“, sagte sie.