: Gebühr leert Arztpraxen
BERLIN dpa ■ Die seit zwei Jahren erhobene Praxisgebühr zeigt Wirkung: Die Zahl der Arztbesuche ging seit dem Start der Gesundheitsreform am 1. Januar 2004 bis Ende September dieses Jahres um 10,1 Prozent auf etwa 520 Millionen zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor. Danach wurden in einer Durchschnittspraxis im dritten Quartal 2005 nur noch rund 1.200 Fälle behandelt. Das sind etwa 200 weniger, verglichen mit dem dritten Quartal des Jahres 2003, bevor die Reform in Kraft trat. Seit Anfang 2004 sind pro Quartal 10 Euro Praxisgebühr fällig für jeden „Erstkontakt“ bei jedem Arzt oder Zahnarzt innerhalb der drei Monate. Die Zahl dieser Erstbesuche beläuft sich pro Jahr auf 120 Millionen. Mit der Praxisgebühr sollen Krankenkassen entlastet und so auch Beiträge gesenkt werden. Die Ärzte haben sich aber wiederholt über den bürokratischen Aufwand zum Erheben der Gebühr beschwert. Nach den KBV-Zahlen stiegen die Arztbesuche zwar im ersten Halbjahr 2005 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht an, insbesondere bei Hausärzten. Im dritten Quartal war die Entwicklung wieder rückläufig.