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Archiv-Artikel

Oldenburg geht

Zu bremisch: Die Huntestadt verlässt Kommunalverbund

Oldenburg/Bremen dpa ■ Nach 13 Jahren Mitgliedschaft verlässt die Stadt Oldenburg den Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen. Der Rat der Stadt hat die Kündigung der Mitgliedschaft zum Jahresende 2006 am Montag mit breiter Mehrheit beschlossen. Aus seiner Sicht ist die Vereinigung nicht mehr effektiv. In ihr sei nur noch ein Teil der Kommunen in der Region Oldenburg organisiert, hieß es. Zudem befasse sich der Verbund vorwiegend mit „Bremer Themen“. „Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Gremien, in denen dieselben Kommunalvertreter dieselben Themen nur zu verschiedenen Terminen und an verschiedenen Orten diskutieren“, sagte ein Sprecher Oldenburgs.

Die Oldenburger Entscheidung löste unterschiedliche Reaktionen aus. Der Vorsitzende des Verbundes, der Delmenhorster Oberbürgermeister Carsten Schwettmann, bedauerte die Entscheidung. Es wäre besser gewesen, vor einseitigen Beschlüssen die Ergebnisse einer laufenden Debatte über die künftige regionale Zusammenarbeit abzuwarten. Zugleich sprach sich Schwettmann für eine Stärkung der „Achse Bremen-Oldenburg“ aus. Die beiden Städte hätten eine Vielzahl gemeinsamer Themen und Interessen.

Der für die regionale Zusammenarbeit zuständige Bremer Bausenator Jens Eckhoff (CDU) äußerte Verständnis für das Vorgehen der Oldenburger. Die in Jahrzehnten entstandene Vielzahl der Kooperationsgremien und Verbände bedürfe einer „Entwirrung“, sagte Eckhoffs Sprecher Holger Bruns am Dienstag. „Es bleibt vor allem in der Außenwahrnehmung unklar, wer für was zuständig ist.“ Die Zukunft für eine regionale Zusammenarbeit liege eindeutig in der „Metropolregion Bremen/Oldenburg“ unter Einschluss der Städte Bremerhaven und Wilhelmshaven. Das von Kammern und Kommunen verfolgte Ziel, eine „Nordwest-Region“ als gemeinsame Vermarktungsplattform zu entwickeln, stehe dazu nicht im Widerspruch. Auch Handelskammer-Präses Patrick Wendisch sprach sich für eine Konzentration auf die Entwicklung einer Metropolregion Bremen/Oldenburg aus. Diese müsse zusammenwachsen und nach Hamburg und Hannover/Braunschweig zu einem dritten Kraftzentrum im Norden werden.