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Archiv-Artikel

Retter im Stress

SICHERHEIT Die Feuerwehr verzeichnete im Jahr 2012 einen Rekord an Einsätzen – Tendenz steigend

Die Feuerwehr ist im vergangenen Jahr zu 248.458 Einsätzen ausgerückt, um zu helfen. Das seien so viele Einätze wie noch nie, sagte Oberbranddirektor Klaus Maurer gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2012 in der Hauptfeuerwache Berliner Tor. Als Grund nannte Maurer die stetig steigende Einwohnerzahl der Hansestadt. Ein Großteil der Alarmierungen betraf demnach Rettungseinsätze, die um zwei Prozent auf etwa 217 303 stiegen.

Leicht zurückgegangen auf 16.557 Alarmierungen sind hingegen die Brandeinsätze und die technische Hilfsleistungen. Unter den 6.379 Bränden waren auch 13 Großbrände. Insgesamt sind durch Feuer 460 Menschen verletzt worden, 13 Personen sind ums Leben gekommen.

Insgesamt setzt sich der Trend steigender Einsatzzahlen fort. Als Grund für die Entwicklung nannte Maurer vor allem den Zuzug nach Hamburg. „Mehr Menschen in der Stadt, große Wohnbauprojekte und die Hafenentwicklung stellen uns vor immer höhere Anforderungen. Wir müssen uns als Feuerwehr weiterentwickeln, wenn wir Schritt halten wollen“, sagte Maurer.

Er konstatierte, dass die Feuerwehr künftig schneller am Einsatzort sein müsse. Dazu müssten entsprechende Strategien bei Wohnungsbränden entwickelt werden. „Gerade diese alltäglichen Szenarien bergen die größten Gefahren. Die meisten Personenschäden bei Bränden gibt es im häuslichen Bereich“, sagte der Feuerwehr-Chef. Auf der Arbeit und in der Öffentlichkeit seien die Menschen aufmerksamer und schneller alarmiert als zuhause.

Die geplante Brandsimulationsanlage in Billbrook sei ein weiterer Schritt für die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung. Hier sollen staatliche Feuerwehrleute und Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren unter realistischen Einsatzbedingungen trainieren können.

Der Berufsverband der Feuerwehr kritisierte die steigende Belastung der insgesamt 2.200 Feuerwehrmänner und -frauen. Während die Einsätze seit 2006 um 25 Prozent gestiegen seien, habe es nur leichte Personal-Aufstockungen gegeben.  (taz/dpa)