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Archiv-Artikel

Bewegung beim Fehmarnbelt

SCHIENE Bundesverkehrsminister macht Touristenorten Hoffnung: Vom Güterverkehr nach Dänemark könnten sie verschont bleiben

„Das ist sehr positiv“

Reinhard Sager (CDU), Landrat des Kreises Ostholstein

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will sich für eine zweite Bahntrasse zum geplanten Fehmarnbelt-Tunnel einsetzen. Wenn das derzeit laufende Raumordnungsverfahren das zulasse, werde er dieses Vorhaben unterstützen, sagte Ramsauer jetzt dem Flensburger Tageblatt.

Er habe vollstes Verständnis für diesen Wunsch der Menschen in den betroffenen Gemeinden, sagte der Minister. Nach Eröffnung des Belttunnels zwischen Fehmarn und Dänemark im Jahr 2021 werden auf der Bahnstrecke zwischen Lübeck und der Insel Fehmarn täglich bis zu 80 Güterzüge fahren.

Bislang will die Deutsche Bahn die bestehende Strecke als Hinterlandanbindung für die geplante Fehmarnbeltquerung zweigleisig ausbauen und elektrifizieren. In vielen betroffenen Gemeinden fordern dagegen Kommunalpolitiker und Bürgerinitiativen, für den Güter und Fernverkehr eine neue Trasse an der Autobahn 1 abseits der Ferienorte zu bauen. Nur der Regionalverkehr würde dann auf der bestehenden Trasse durch die Ortszentren geführt. Derzeit läuft in der Sache ein Raumordnungsverfahren, dessen Ergebnis voraussichtlich im Sommer vorliegen soll.

„Damit greift der Bundesverkehrsminister unsere Forderung nach einer teilweisen Neutrassierung bei gleichzeitigem Erhalt der alten Trasse auf. Das ist sehr positiv“, sagte gestern der Landrat des Kreises Ostholstein, Reinhard Sager (CDU). Bei einem Besuch in der Region im Sommer 2011 habe sich der Minister bereits für eine möglichst verträgliche Lösung ausgesprochen. „Dass er jetzt ausdrücklich die ‚Zwei-plus-eins-Variante‘ unterstützt“, so Sager, „ist neu und vielversprechend.“

Unklar ist allerdings, wer in diesem Fall die Mehrkosten trägt: Schon die Kosten für den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der alten Trasse werden auf bis zu 1,7 Milliarden Euro beziffert. Die „Zwei-plus-eins-Variante“ wäre laut Flensburger Tageblatt bis zu 300 Millionen Euro teurer. „Ramsauer hat uns 2011 zugesichert, eine verträgliche Lösung dürfe auch mehr kosten“, so Sager weiter. „Daran werden wir ihn jetzt erinnern.“  (dpa)