SOUNDTRACK

Mitte der 90er galten „Soul Coughing“ mit ihrer idiosynkratischen Mischung aus der Stream-of-consciousness-Poesie des halb singenden, halb sprechenden Mike Doughty, improvisierten Jazz-Grooves, schrulligen Samples, Hip-Hop, Elektronik und ausschweifenden Krach-Experimenten nicht wenigen Kritikern mal als die spannendste Band New Yorks. 2000 war nach bandinternen Streitereien unter anderem Doughtys Heroinsucht wegen Schluss mit dem „Deep Slacker Jazz“. Drei Jahre später konnte sich der studierte Dichter und Ani-DiFranco-Klassenkamerad aber wieder aus dem Würgegriff der Droge befreien, mietete sich ein Auto und ging mit neuem Material ganz allein auf eine dreijährige 9.000-Kilometer-Tour. 20.000 Kopien seines Albums „Skittish“ ist Doughty dabei losgeworden. Als 2005 dann das erste mit vollständiger Band eingespielte Album „Haughty Melodic“ veröffentlicht wurde, konnte sich Doughty längst seiner eigenen, von „Soul Coughing“ unabhängigen Anhängerschaft sicher sein. Seit Herbst letzten Jahres ist Doughty wieder auf Tour. Im Gepäck hat er sein aktuelles Album „Sad Man, Happy Man“, klanglich eine Reminiszenz an die Jahre allein. Do, 21. 1., 21 Uhr, Prinzenbar, Kastanienallee 11 MATT