: Hertha ohne Pokal
Der Drittligist St. Pauli wirft Hertha aus dem DFB-Pokal. Das verschärft die Geldprobleme des Hauptstadt-Clubs
Die Schmach, im DFB-Pokal von einem Drittligisten vorgeführt und ausgeknockt zu werden, ist das eine. Vor allem aber geht es für die von Konkursgerüchten geplagten Herthaner auch ums Geld. Der FC St. Pauli hat die Berliner nach Verlängerung mit einer 3:4-Watsche zurück in die Hauptstadt geschickt, die garantierte DFB-Ausschüttung von 559.000 Euro plus 200.000 Euro an Zuschauer- und Sponsorengeldern bleibt im Norden.
Hertha-Manager Dieter Hoeneß war nach dem Spiel am Mittwochabend sichtlich geknickt. „Die Mannschaft war auf alles vorbereitet. Ich bin maßlos enttäuscht.“ Auch Trainer Falko Götz ärgerte sich über das Auftreten seines Teams. „Es ist nichts passiert, was wir nicht vorher besprochen hatten. Wir haben 2:0 geführt und eigentlich optimal angefangen, ich bin sprachlos.“ Alles abgesprochen also, nur hielten sich die Hamburger nicht dran. Ein Lob für den Gegner kam Götz nicht über die Lippen, so groß war die Enttäuschung. Dabei war der mit Leidenschaft, Kampf und Teamgeist bei der Sache. Hertha lag zweimal mit 2:0- und 3:2-Führungen vorne, konnte das aber nicht nutzen. „Es war uns klar, dass wir egal bei welchem Rückstand niemals aufgeben werden“, sagte St.-Pauli-Spieler Felix Luz.
Die Berliner Fans äußerten ihr Missfallen auf ureigenste Art. Nachdem bereits Feuerwerkskörper in die Fangerade des FC St. Pauli geschossen wurden, wurden zwei gewaltbereite Fans in Gewahrsam genommen. Sie hatten einem 13-jährigen (!) Jugendspieler des FC St. Pauli ins Gesicht geschlagen. TAZ