Neue Emissionsgrenzen für Autos

EU-Kommission will die Umweltbelastung senken und schlägt Euro-5-Norm vor

BERLIN taz ■ Neue Autos sollen die Umwelt weniger belasten. Das will die EU-Kommission mit zwei Regelungen erreichen: Öffentliche Stellen sollen ein Viertel ihres Etats für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen für umweltfreundliche Busse und Müllwagen ausgeben. Und für alle Fahrzeuge soll eine neue Abgasnorm gelten – die Euro-5-Norm.

Diese senkt den Grenzwert für den Stickoxidausstoß von Dieselfahrzeugen um 20 Prozent. Die neue Obergrenze für Partikelemissionen von Dieselfahrzeugen fällt sogar um 80 Prozent niedriger aus. Zulässig wären dann statt bisher 25 nur noch 5 Milligramm pro Kilometer. Das ist nach Einschätzung von Fachleuten nur mit einem Partikelfilter zu schaffen. EU-Kommissar Günter Verheugen geht deshalb davon aus, dass Käufer von Dieselfahrzeugen rund 390 Euro mehr bezahlen müssen.

Bei Benzinfahrzeugen sollen die Stickstoff- und Kohlenwasserstoffemissionen jeweils um ein Viertel gesenkt werden. Die bisherigen Erleichterungen für Geländewagen bei den Grenzwerten fallen weg.

Mit diesen Maßnahmen könne man die Umwelt „sauberer machen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller zu gefährden“, sagte Verheugen. Die Automobilindustrie sei vielmehr gezwungen, technisch auf der Höhe der Zeit und damit der Konkurrenz zu bleiben.

Steuerliche Anreize für den Einbau von Rußpartikelfiltern sieht die EU-Kommission nicht vor. Sie stellt sie den Regierungen jedoch frei.

Der Vorschlag zur Euro-5-Norm muss nun noch vom Europäischen Parlament und dem Rat geprüft werden. Die neue Regelung soll frühestens ab Mitte 2008 gelten. BW