SENATSBAUDIREKTORIN LÜSCHER WILL BEBAUUNGSPLAN ÄNDERN
: Schluss mit den Hochhäusern am Alexanderplatz

Das geplante Hochhaus des US-Investors Hines könnte das erste und einzige am Alexanderplatz werden. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher plant nämlich eine Änderung des Bebauungsplans am Alexanderplatz. „Das Problem an dem Plan ist, dass viele neue Gebäude dort errichtet werden sollen, wo bereits Häuser stehen – und dass er damit im Grunde nicht umsetzbar ist“, sagte Lüscher in einem Interview mit der Berliner Zeitung über den städtebaulichen Entwurf von Hans Kollhoff – der vor zwanzig Jahren vorgestellt wurde – und den Bebauungsplan, der ihm folgte.

Kollhofs Entwurf sah am Alexanderplatz den Bau von zehn 150 Meter hohen Türmen vor. Inzwischen aber habe sich die Situation geändert, sagte Lüscher. So seien das Hotel Park Inn und das ehemalige „Haus der Elektroindustrie“ gegenüber saniert worden. Um den Bau der dort vorgesehenen sechs Hochhäuser zu realisieren, müssten beide Gebäude abgerissen werden.

Nach Informationen der Bauverwaltung plant neben Hines derzeit aber kein Eigentümer den Bau eines Hochhauses. Das betrifft auch den Berliner Verlag, die Galeria Kaufhof, das Haus des Reisens und den Eigentümer des Alexa, die ebenfalls Baurechte für ein Hochhaus haben. Lüscher sagte, man habe nun „einen historischen Moment“, in dem sich Berlin überlegen könne, ob man nicht mit Rücksicht auf die bestehenden Gebäude umplane. Rechtliche Möglichkeiten gegen eine solche Planungsänderungen gebe es seitens der Eigentümer nicht.

Die Senatsbaudirektorin forderte das Abgeordnetenhaus auf, über einen neuen Plan zu debattieren. Der Hines-Turm solle aber gebaut werden. Sie bedaure sehr, dass sich Kollhoff nicht an einem Wettbewerb für das Gebäude beteiligen wolle. wera