: Großeinsatz im Viertel
ROCKER Anhänger verfeindeter Motorradclubs liefern sich in Bremen eine massive Auseinandersetzung. 41-Jähriger wird lebensgefährlich verletzt
Lebensgefährlich verletzt wurde ein 41-Jähriger bei einer Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern der Motorrad-Clubs „Mongols“ und „Hells Angels“ am Freitagabend in Bremen. Der Mann musste wegen seiner schweren Stichverletzungen notoperiert werden. 24 Tatverdächtige wurden im Anschluss festgenommen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Zum genauen Stand wollte sich eine Sprecherin gestern Nachmittag nicht äußern, ebenso wenig zur Frage nach konkreten Tatverdächtigen.
Am Freitagabend war die Polizei mit 150 Beamten im Bremer Ostertorviertel im Einsatz. Am Samstagabend wurden dann 79 Rocker in Gewahrsam genommen, um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern. Unter anderem seien Beamte „massiv angegriffen“ worden, woraufhin sie „zwei Warnschüsse“ abgegeben hätten. Die Festgenommenen sollten gestern wieder auf freien Fuß kommen.
Die Bremer Behörden haben den Ortsclub der „Mongols“ im Jahr 2011 verboten. Die dortigen „Hells Angels“ kamen 2012 einem Verbot zuvor: Sie lösten sich auf, ebenso wie das „Charter“ in Hannover. Zuvor war es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen „Angels“ und „Mongols“ gekommen.
Diese Rivalität besteht offenbar weiter: Die Rocker hielten sich zwar an das Vereinsverbot, sagte die Polizeisprecherin gestern. Sie hätten kein Clubhaus mehr und trügen keine Kutten mit den Schriftzügen ihrer Vereine. „Als handelnde Personen“ gebe es die ehemaligen Mitglieder aber weiter, so die Sprecherin. „Die Polizei Bremen wird der Rocker-Gewalt weiterhin mit einer Null-Toleranz-Strategie begegnen und auch bei kleinsten Anlässen konsequent einschreiten.“
Im niedersächsischen Osnabrück trafen sich am Samstagabend rund 200 Anhänger des Rockerclubs „Bandidos“ zu einer Party. Hier blieb es zwar nach Angaben der Polizei friedlich. Im Vorfeld der Feier waren aber unter anderem Springmesser und Teleskop-Schlagstöcke konfisziert worden. (dpa)