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Archiv-Artikel

Geheime Phantasien

SPD kritisiert Aussagen des Bürgermeisters zur weiteren Stadtentwicklung und fordert Klarheit über Bahn-Tower

Der SPD-Stadtentwicklungsexperte Jan Quast hat Bürgermeister Ole von Beust (CDU) „mangelnde Phantasie bei der Stadtplanung“ vorgeworfen. Mit seiner Aussage, die Zukunftsplanung für Hamburg sei im Großen und Ganzen abgeschlossen, entferne sich von Beust zudem ein weiteres Stück von den Realitäten in Hamburg.

Der Stadtentwicklung des Senats stellte Quast ein schlechtes Zeugnis aus. „Es ist an der Zeit, dass der Bürgermeister eigene städtebauliche Projekte entwickelt und die Realisierung anschiebt. Bisher hat er vor allem die seiner Amtsvorgänger weiter betrieben.“ Insbesondere in den Quartieren der Stadt, die nicht im Rampenlicht der Leuchtturmprojekte stehen, sei noch viel zu tun. „Die Menschen in den Stadtteilen fühlen sich von der Senatspolitik übergangen“, glaubt Quast.

Der SPD-Abgeordnete forderte von Beust auf, endlich zu der angeblichen Zusage Hamburgs für ein 30-stöckiges Gebäude südlich des Hühnerpostens Stellung zu nehmen, in dem die Deutsche Bahn ihre Zentrale in Hamburg unterbringen solle. „Beusts Aussage, hier dürften keine Hochhäuser in den Himmel wachsen, steht in klarem Gegensatz zu den angeblichen Geheimplänen“, sagte Quast. Der Bürgermeister müsse hier klar sagen, ob und welche Art von Absprachen es in der Vergangenheit gegeben habe. Der Bahn-Tower soll Teil des vom Senat geplanten Verkaufs von Hochbahn und HHLA an die Bahn sein.

Der Bürgermeister hatte gestern erklärt, die Stadtplanung dürfe nicht zum Wettbewerb der Hochhäuser werden (taz berichtete). Zugleich hatte er sich erneut zu „architektonischen Leuchttürmen“ wie Elbphilharmonie und Domplatz-Kristall bekannt. Sven-Michael Veit